Die Cellularpathologie in ihrer Begründung auf physiologische und pathologische Gewebelehre . r Lebervenegeht, und im Umfange Aeste der Pfortader, welche in dasInnere capillare Zweige senden. Letztere bilden sofort ein An-fangs langmaschiges, später regelmässigeres Maschennetz, wel-ches sich in der Richtung gegen die Vena centralis (hepatica)fortsetzt und zuletzt in dieselbe einmündet. Das Blut strömtalso, indem es von der V. interlobularis (portalis) eintritt, durchdas Capillarnetz hindurch zur Vena intralobularis, von wo esdurch die Venae hepaticae wieder zum Herzen zurückgeführtwird. Hat ma


Die Cellularpathologie in ihrer Begründung auf physiologische und pathologische Gewebelehre . r Lebervenegeht, und im Umfange Aeste der Pfortader, welche in dasInnere capillare Zweige senden. Letztere bilden sofort ein An-fangs langmaschiges, später regelmässigeres Maschennetz, wel-ches sich in der Richtung gegen die Vena centralis (hepatica)fortsetzt und zuletzt in dieselbe einmündet. Das Blut strömtalso, indem es von der V. interlobularis (portalis) eintritt, durchdas Capillarnetz hindurch zur Vena intralobularis, von wo esdurch die Venae hepaticae wieder zum Herzen zurückgeführtwird. Hat man nun eine injicirte Leber vor sich, so sieht man dieses Netz so dicht, dass,was von Zwischenräumenübrig geblieben ist, fastgeringer erscheint als das,was von Gefässen einge-nommen wird. So kannman sich leicht vorstellen,wie die älteren Anatomen,z. B. Ruysch, durch ihreInjectionen auf die Ver-muthung kommen konnten, dass fast Alles im Körper aus Ge-fässen bestände und die verschiedenen Organe nur durch Diffe-renzen der Anordnung der Gefässe sich unterschieden. Grade Fig. Fig. 28. Stück von der Peripherie der Leber eines Kaninchens; die Gefässevollkommen irijicirt. Vergr. 11. 5* 68 Vierte Vorlesung. umgekehrt, wie an einem Injectionspräparat, erscheint jedochdas Verhältniss an einem gewöhnlichen Präparat aus einer nimmt man die Gefässe fast gar nicht wahr. Man sieht wohlein ähnliches Netz, aber dies ist das Netz der Leberzellen(Fig. 27), welche dicht an einander gedrängt alle Zwischenräumeder Gefässe erfüllen. Es ergibt sich also, dass Gefäss- undLebernetz sich auf das Innigste durchflechten, so dass überallfast unmittelbar an der Gefässwand auch Zellen des Leberparen-chyms liegen; höchstens dass zwischen den Zellen und derGefässwand noch eine feine Lage ist, von der es unter denHistologen immer noch streitig ist, ob sie einer besonderenWand zuzuschreiben ist, welche die feinsten Gallengänge zu-sammensetzt, oder ob nur eine minima


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