. Die Gartenwelt. Gardening. Illustrierte Wochenschrift für den gesamten Gartenbau. Jahrgang XXI. 16. Februar 1917. Nr. 7. Nadidruck und Nachbildung aus dem Inhalte dieser Zeitsdirift werden strafrechtlich verfolgt. Landschaftsgärtnerei. Pflanzenarchitekturen in einem französischen Stadtgarten. Von Gartenarchitekt L. Mehmel, Köln a, Rh. (Hierzu fünf Abbildungen nach vom Verfasser für die „Gartenwelt" gef. Zeichnungen.) Pflanzenarchitektur ist ein aus zwei Gegensätzen bestehen- des Wortgebilde. Bei Pflanzen schwebt einem sofort etwas natürliches vor, etwas, das ohne Zutun des Menschen ent-
. Die Gartenwelt. Gardening. Illustrierte Wochenschrift für den gesamten Gartenbau. Jahrgang XXI. 16. Februar 1917. Nr. 7. Nadidruck und Nachbildung aus dem Inhalte dieser Zeitsdirift werden strafrechtlich verfolgt. Landschaftsgärtnerei. Pflanzenarchitekturen in einem französischen Stadtgarten. Von Gartenarchitekt L. Mehmel, Köln a, Rh. (Hierzu fünf Abbildungen nach vom Verfasser für die „Gartenwelt" gef. Zeichnungen.) Pflanzenarchitektur ist ein aus zwei Gegensätzen bestehen- des Wortgebilde. Bei Pflanzen schwebt einem sofort etwas natürliches vor, etwas, das ohne Zutun des Menschen ent- standen ist, und Architektur ist ein Begriff von etwas Form- festem, durch Menschenhand gebildetem. Jeder Fachmann weiß, was mit der Bezeichnung Pflanzenarchitektur gemeint ist: ein natürliches Gebilde, in der Form und Gestaltung vom Menschen beeinflußt, im Wachstum zurückgehalten und immer in den gedachten Grenzen belassen. Ueber den Wert dieser Kunstformen läßt sich streiten. Gewiß lassen sich in Bezug auf die Form vollendete Ge- bilde schaffen, und es gibt deren auch genug. Liegt aber in der Gestaltung gar zu künstlicher und verschnörkelter Formen nicht eine gewisse Verleugnung des Materials? Kann man da von Materialechtheit sprechen? Meines Erachtens sollten Archi- tekturen aus den dazu gegebenen Stoffen, als Stein (auch Kunst- stein), Eisen und Holz geschaffen werden; Pflanzen aber sollten als Pflanzen, d. h. als Natur- produkte wirken. — Entstanden mögen diese Pflanzenkunst- formen sein aus der Laune oder aus dem Erfindungsgeist eines Gartenliebhabers oder Fach- mannes heraus; sie sind zu ge- wissen Zeiten Mode gewesen und waren daher auch dieser unterworfen. Somit kommen wir auf die Formenarten und Gestaltungsweisen zu sprechen. Es gibt hier, wie überall, gute Gartenwelt XXI. und schlechte Ausdrucksweisen. Zu ersteren rechne ich die- jenigen Formen, die sich der betreffenden natürlichen Pflanzen- gestalt anpassen und die sich bemühen, diese Natu
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