. Die Gartenwelt. Gardening. 38 Die Gartenwelt. XX, 4 einem doldenähnlichen Blütenstand. Sie ist im gemäßigten Europa weit verbreitet, mit Ausnahme des Mittelmeergebietes, und ihr Wurzelstock wird besonders in Rußland von vielen Völkerschaften, z. B. den Einwohnern von Archangelsk, in der Moldau, von Tungusen und Kirgisen gegessen. Die Kal- mücken backen die Wurzel in Asche und essen sie dann mit Speck. Rhizom und Samen werden noch heute in Rußland als auflösendes, kühlendes und erweichendes Mittel, sowie gegen Wassersucht gebraucht. Eine ebenso stattliche, bei uns in Deutschland allerdings nu


. Die Gartenwelt. Gardening. 38 Die Gartenwelt. XX, 4 einem doldenähnlichen Blütenstand. Sie ist im gemäßigten Europa weit verbreitet, mit Ausnahme des Mittelmeergebietes, und ihr Wurzelstock wird besonders in Rußland von vielen Völkerschaften, z. B. den Einwohnern von Archangelsk, in der Moldau, von Tungusen und Kirgisen gegessen. Die Kal- mücken backen die Wurzel in Asche und essen sie dann mit Speck. Rhizom und Samen werden noch heute in Rußland als auflösendes, kühlendes und erweichendes Mittel, sowie gegen Wassersucht gebraucht. Eine ebenso stattliche, bei uns in Deutschland allerdings nur am Bodensee vorkommende Wasserpflanze ist das lange Cypergras, Cyperus longus. Es wird bis 1 m hoch, und die lebhaft grünen, ziemlich breiten Blätter werden von den hohen, ttiit bis zu 30 cm langen Spirren geschmückten Blütenstielen über- ragt. Dieser Cyperus ist eine sehr auffallende Wasserpflanze, welche sich außer zur Aus- schmückung der Wasserbehälter auch in der Binderei durch Ver- wendung der eleganten Stengel in großen Natursträußen ver- werten läßt. Sagittaria sagitti/olia, das Pfeilkraut, auch Hasenohr ge- nannt, ist die einzige dieser gegen 31 Arten umfassenden Gattung, welche meistens in Amerika zu Hause sind, die bei uns heimisch ist. Es ist eine stattliche, bis 1 m hoch werdende, interessante und schönblühende Pflanze, verbreitet durch ganz Europa und teilweise in Asien. Sie wächst bei uns hier und da in stehenden und langsam fließenden Gewässern und in Flußbuhnen; sie blüht von Juni bis September mit reichen Blütenrispen großer, weißer, am Grunde purpur- bis braunrot gefleckten Blumen. Sie ver- schwindet nach der Blütezeit bald vom Wasserspiegel und überwintert in den eichei- förmigen, nahrhaften, stärke- mehlreichen Knollen. Schöne und dankbar blü- hende einheimische Wasser- pflanzen sind auch die oben auf Seite 41 gezeigten. Die obere ist unsere einheimische Calla palustris, die Schlangen- wurz, beheimatet im nörd- liche


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