. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. nen Moses dargestellt hat, ist es gewiss nie eingefallen, dass nicht jeder ihrer leisesten Winke sogleich erfüllt werde. Eben deswegen ist sie so überlegen ruhig und gelassen. Im Hinblick auf diese Bedeutung unseres Motivs hat es mich überrascht, dass es, trotz der sonst so gewöhnlichen Benützung des repräsentativen Zeigens in der neueren Kunst (vgl. oben S. 63 fg.), als ein Attribut der Macht selbst in der Barockzeit so selten zur Anwendung gekom- men ist. Weit gebieterischer als die Tochter Pharaos macht die Herzogin von Alba auf dem Bildnisse


. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. nen Moses dargestellt hat, ist es gewiss nie eingefallen, dass nicht jeder ihrer leisesten Winke sogleich erfüllt werde. Eben deswegen ist sie so überlegen ruhig und gelassen. Im Hinblick auf diese Bedeutung unseres Motivs hat es mich überrascht, dass es, trotz der sonst so gewöhnlichen Benützung des repräsentativen Zeigens in der neueren Kunst (vgl. oben S. 63 fg.), als ein Attribut der Macht selbst in der Barockzeit so selten zur Anwendung gekom- men ist. Weit gebieterischer als die Tochter Pharaos macht die Herzogin von Alba auf dem Bildnisse Goya^ v. J. 1797 (Abb. 122; nach V. Loga, Taf. 36) dieselbe Gebärde. Hier ist aber die Hand- bewegung ganz gegenstandslos, als ob sie nur eine prahlerische Schaustellung der Gewohnheit zu befehlen sei. Es scheint sogar, als erwarte die hochgeborene Schöne, den Beschauer wie einen Hund zu ihren Füssen kriechen zu sehen. Gewissermassen ihr männliches Ge- genstück ist „der Geharnischte" von Salvator Rosa in der Pitti- Galerie zu Florenz. Selbst als Feldherrengebärde, wozu das Motiv wie geschaffen zu sein scheint, kommt es aber, so weit ich weiss, nur verhältnismässig selten vor. Beispiele: Prinz Eugen von Savoyen, Gemälde von /. van Schuppen (Hirth: Kulturgesch. Bilderbuch VI, Abb. 123. 2892), Davids Bildnis von Napoleon auf Sankt Bernhard, wo der Alpenstarm um den schwächtigen Reiter wirbelt, und die Bronzestatue Karls XII. in Stockholm von dem schwedischen Bildhauer /. P. Molin (1814—1873). Das „Vorwärts!" der Feldherren gilt (was jedenfalls die Wendung des Kopfes zu verstehen gibt) den ihnen folgenden oder vorbeiziehenden, wenngleich keineswegs im- mer dargestellten Truppen. Ein anderes Ausdrucksbild bietet dagegen Konstantin d. Gr. im byzantinischen Chludoff-Psaltcr, IX. Jahrb., wo er neben Ps. LIX, 6 : „Da hast ein Zeichen gegeben denen, die dich fürchten", dargestellt ist — unzweifelhaft mit Anspielung auf das himmlische Siegeszeic


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