. Die Gartenwelt. Gardening. 242 Die G a r t e n w e 11. XXIII, vollen Genießen der grünenden und blühenden Natur jene kleinbürgerlichen Freuden in sich birgt, die im Siedlungs- wesen voll und ganz zu ihrem Rechte kommen sollen. Ein neues, arbeitsreiches Feld erschließt sich da dem Gartenfachmann. Soziale Gartenkultur, soziale Gartenkunst, über die einst so viel gesprochen und geschrieben wurde, sollen jetzt das durch Not und Elend heimgesuchte deutsche Volk gesunden ! Der soziale Gedanke, der heute alle Gemüter bewegt, der sich gebieterisch überall Geltung verschafft, macht auch die soziale G


. Die Gartenwelt. Gardening. 242 Die G a r t e n w e 11. XXIII, vollen Genießen der grünenden und blühenden Natur jene kleinbürgerlichen Freuden in sich birgt, die im Siedlungs- wesen voll und ganz zu ihrem Rechte kommen sollen. Ein neues, arbeitsreiches Feld erschließt sich da dem Gartenfachmann. Soziale Gartenkultur, soziale Gartenkunst, über die einst so viel gesprochen und geschrieben wurde, sollen jetzt das durch Not und Elend heimgesuchte deutsche Volk gesunden ! Der soziale Gedanke, der heute alle Gemüter bewegt, der sich gebieterisch überall Geltung verschafft, macht auch die soziale Garlenkultur, die soziale Gartenkunst, welche bisher meist nur gedruckt zu finden war, lebens- und ge- staltungsfähig, und das in einer Zeit, da es an Mitteln fehlt und überall Sparsamkeit geboten ist, um all die Verluste hatten, in die Kleinbürgergärten, in welchen sie geradezu lächerlich wirkten, die Blautannen aus den großstädtischen An- lagen auf die Dörfer, wo sie die ganze Uebereinstimmung des ländlichen Bildes zerstörten. Ich führe diese' Beispiele nur an, um auf die Gefahren der Entgleisungen, auf die Ursachen der zu befürchtenden Kinderkrankheiten hinzuweisen, und um den Lesern den Wert vorbildlicher Bürgergärten zu vergegenwärtigen; denn j e mehr mustergültige, von sozialer Gartenkultur beseelte bürgerliche Hausgärten von uns geschaffen werden, um so sicherer und schneller wird sich die soz ia le Gart en kunst im Siedln ngswesen ent- falten. Ist auch über allgemeine Richtlinien der neuzeitlichen I. 2. Blick vom Eßzimmer auf den Rasenteppich. und Fehlschläge unseres Wirtschaftslebens der letzten Zeit auszugleichen. Diese Umstände erschweren ganz gewaltig unser Wirken und Streben für die soziale Gartenkultur, und wie alle Neu- gebilde zu Anfang ihre Kinderkrankheiten überstehen müssen, bis sie ihre volle Reife erlangen, so wird es auch den sozialen Gartenbestrebungen innerhalb des Siedlungswesens ergehen, denn infolge fehlender Mittel wer


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