Sitzungsberichte der Gesellschaft Naturforschender Freunde zu Berlin . hlammschicht heraus-ragenden Theile der bereits verwesten Crinoiden durchStrömungen abgelöst und ein Stück weit verschleppt wur-den. Da sich Comatuliden-Larven nur in ruhigem Wasseransiedeln, so werden wir annehmen dürfen, dass das Meer-wasser zu Lebzeiten der Crinoiden von localer Circulationabgesehen ruhig war, und jene Strömung erst mit der Ver-schlammung eintrat. Der schnelle Wechsel kalkiger undmergeliger Schichten in unserem deutschen, in der Näheder Küste gebildeten Muschelkalk macht ja sowieso dieAnnahme häufiger St


Sitzungsberichte der Gesellschaft Naturforschender Freunde zu Berlin . hlammschicht heraus-ragenden Theile der bereits verwesten Crinoiden durchStrömungen abgelöst und ein Stück weit verschleppt wur-den. Da sich Comatuliden-Larven nur in ruhigem Wasseransiedeln, so werden wir annehmen dürfen, dass das Meer-wasser zu Lebzeiten der Crinoiden von localer Circulationabgesehen ruhig war, und jene Strömung erst mit der Ver-schlammung eintrat. Der schnelle Wechsel kalkiger undmergeliger Schichten in unserem deutschen, in der Näheder Küste gebildeten Muschelkalk macht ja sowieso dieAnnahme häufiger Strandverschiebungen unerlässlich, undso können die obigen Auffassungen der beobachteten Er-scheinungen wohl in keiner Weise befremden. Die besprochene Ablösung der oben gelegenen Armevon den Kronen hat nun die für das Studium jener Cri-noiden äusserst erfreuliche Folge gehabt, dass dadurchan einer Reihe von Exemplaren die Kelchdecken in aus-gezeichneter Weise freigelegt worden sind. In einigen wiein der beistehend skizzirten Krone (Fig. 1) hat die Kelch-. Figur l. Sitzung vom 19. Juni 1894. 159 decke ihre ursprüngliche Lage beibehalten und ist nurdurch das Zusammensinken der Krone etwas in Falten ge-legt. In anderen Fällen ist sie nach ihrer Ablösung vonden fortgeführten oberen Armen in sich zusammengesunkenund mehr oder weniger flach auf der nach unten gewen-deten inneren Kelchfläche ausgebreitet. Sie liegt demnachin sehr verschiedenen Lagen vor und zeigt dadurch ohneweiteres, dass ihr jede Starrheit fehlte und sie trotz ihrerVerkalkung lederartig biegsam war. Ihre Skeletirung be-steht aus einem dünnen Pflaster sehr kleiner, kaum milli-metergrosser Kalkplättchen, deren Grösse sich ungefährgleich bleibt. An zahlreichen Stellen sieht man deutlich,wie sich die Decke an den Armen erhebt und in derenSaumplättchen übergeht. Sämmtliche Kelchdecken sindüber dem Mund und den Ambulacralrinnen geschlossen,wie dies auch bei anderen fossilen Kelchdecken von Arti-cu


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