. Die Gartenkunst . Unsere westeuropäische, noch so junge Landschafts- gestaltung ist bei weitem noch nicht so reich an künst- lerischen Feinheiten und dürfte es auch niemals in ähnl icher Art werden. In der Hauptsache weht auch heute noch ein stark architektonischer Zug durch unsere Landschaftsgestaltung. Wir arbeiten im Parke noch fast ausschließlich oder mindestens viel zu sehr nach den gleichen architektonischen Prinzipien wie im Garten (also in der streng architektonisch gegliederten Anlage in meinem Sinne). Aber w'ie ich wiederholt in meinen Schriften auseinandergesetzt habe, sind Garten
. Die Gartenkunst . Unsere westeuropäische, noch so junge Landschafts- gestaltung ist bei weitem noch nicht so reich an künst- lerischen Feinheiten und dürfte es auch niemals in ähnl icher Art werden. In der Hauptsache weht auch heute noch ein stark architektonischer Zug durch unsere Landschaftsgestaltung. Wir arbeiten im Parke noch fast ausschließlich oder mindestens viel zu sehr nach den gleichen architektonischen Prinzipien wie im Garten (also in der streng architektonisch gegliederten Anlage in meinem Sinne). Aber w'ie ich wiederholt in meinen Schriften auseinandergesetzt habe, sind Garten und Park wesensverschieden. Diesen wichtigen Unter- schied wollen aber die Vertreter der architektonischen Gestaltung (vor allem Architekten, Kunstgewcrbler etc.) meist eben sowe- nigbegreifen, wie die Landschafts- gärtner geneigt sind, die Bedeu- tung dieser Tat- sachesichklarvor Augen zu halten. Die Prinzipien der Landschaftsge- staltung habe ich in meinem letz- ten Buche (1906) ziemlich eingeh- end beleuchtet und Lange hat kurz darauf in sei- ner Gartengestal- tung der Neuzeit in recht anschau- licher Weise vie- les ganz ähnlich entwickelt, nach- dem er gleich mir schon früher in kurzen Artikeln sehr wesentliches gesagt hatte, worauf ich bereits in meinem ersten Buche (1904) hinwies. In der 2. Auflage (1909) hat Lange nun seine biologische Gartengestaltung noch tiefer begründet und in zumeist ganz vorzüglicher Weise die Verwertung der Pflanzen- gesellschaften in der Natur für unsere Anlagen ge- schildert. Darin liegt für mich der Schwerpunkt seines Buches. Es zeigt, wie ich schon in meiner ersten Schrift betonte, dass Lange in erster Linie wissen- schaftlich denkt und empfindet und daß er die meiner Ansicht nach irrige Auffassung vertritt, als könne die Wissenschaft bestinmite Richtlinien für die Kunst aus- arbeiten. So subjektiv und auch künstlerisch Lange olt emjjfindet, eine so eigenartige Logik befolgt er, wenn er seine eben nicht nur aus objektiver Natu
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