. Die Ameise. Schilderung ihrer Lebensweise. Ants. 246 Individuelle Symbiose. Fig. 84. die Brut ihrer Wirte abgesehen (Paussus, Lomechusa), die anderen benutzen den Aufenthalt im Ameisennest dazu, ihre Eier in die Larven der sie bewirtenden Ameisen abzulegen (die Proctotrupiden Tetramopria und Solenopsia), und wieder andere lassen sich aus dem Munde der Ameisen füttern (Fig. 82) und auch ihre Larven aufziehen {Aternelcs, Lomechusa) (Fig. 84). Sodann gibt es auch Symphilen, welche ihre gastfreundlichen Wirte anstechen, um ihnen Blut ab- zuzapfen {Thorktns); andererseits kennen wir aber auch har


. Die Ameise. Schilderung ihrer Lebensweise. Ants. 246 Individuelle Symbiose. Fig. 84. die Brut ihrer Wirte abgesehen (Paussus, Lomechusa), die anderen benutzen den Aufenthalt im Ameisennest dazu, ihre Eier in die Larven der sie bewirtenden Ameisen abzulegen (die Proctotrupiden Tetramopria und Solenopsia), und wieder andere lassen sich aus dem Munde der Ameisen füttern (Fig. 82) und auch ihre Larven aufziehen {Aternelcs, Lomechusa) (Fig. 84). Sodann gibt es auch Symphilen, welche ihre gastfreundlichen Wirte anstechen, um ihnen Blut ab- zuzapfen {Thorktns); andererseits kennen wir aber auch harmlosere ,,echte Gäste", welche sich damit begnügen, das auf der Oberfläche der Ameisen ausgeschiedene Sekret abzulecken. Solch harmlose Geschöpfe gehören aber zu den Seltenheiten (bis jetzt nur einige Oxymma-Avten), und wir dürfen wohl behaupten, daß die Symphilie der Ameisengesell- schaft im allgemeinen Schaden bringt. Da die Symphilen (mit Aus- nahme vielleicht des letztgenannten Oxysoma) der Gesellschaft der Ameisen keinen wirklichen Nutzen verschaffen — das Exsudat ist ja kein Nahrungsmittel, sondern ledig- lich Genußmittel (Luxus) —, so bedeutet schon jede Pflegehandlung, welche die Ameisen diesen Gästen zuteil werden lassen, an und für sich eine Vergeudung, einen Verlust von Arbeit für den Staat. Abgesehen davon aber schädigen die meisten Symphilen die Ameisen auch noch direkt, indem sie, wie wir gesehen, die Brut der letzteren verzehren oder deren Larven mit Eier belegen usw. Der Schaden kann mitunter ganz gewaltig werden, wie z. B. durch Lomechusa, durch deren An- wesenheit die Erziehung krüppelhafter Zwischenformen (Pseudogynen), welche weder zur Arbeit, noch zur Fortpflanzung tauglich sind, ver- anlaßt wird und so die Existenz des ganzen Staates in Frage gestellt werden kann (s. Kap. II, S. 68). Die Symphilie bedeutet (wenigstens in weitaus den meisten Fällen) für die Ameisen eine soziale Krankheit, wie etwa die Opiumsucht für die Menschenst


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