. Der vitalismus als geschichte und als lehre. Vitalism. E. Vitalismus im Gefolge der Naturphilosophie. 103 lysen haben daher nur geringen Wert; man denke hier an Bichats „anatomie cadaverique des fluides". Die Urzeugung gilt Treviranus jetzt als „min- destens unerwiesen''. Vom Ernste eines Denkers zeugt es allein schon, daß er sich nicht scheut, Irrtümer einzugestehen und Über- zeugungen preiszugeben. Aber auch sonst steht Trevira- nus als ernster, nach Gedankenklarheit ringender, tief gebildeter Forscher vor uns: er ist zugleich der letzte Vertreter des älteren Vitalismus, welcher der B


. Der vitalismus als geschichte und als lehre. Vitalism. E. Vitalismus im Gefolge der Naturphilosophie. 103 lysen haben daher nur geringen Wert; man denke hier an Bichats „anatomie cadaverique des fluides". Die Urzeugung gilt Treviranus jetzt als „min- destens unerwiesen''. Vom Ernste eines Denkers zeugt es allein schon, daß er sich nicht scheut, Irrtümer einzugestehen und Über- zeugungen preiszugeben. Aber auch sonst steht Trevira- nus als ernster, nach Gedankenklarheit ringender, tief gebildeter Forscher vor uns: er ist zugleich der letzte Vertreter des älteren Vitalismus, welcher der Biologie wesentliche neue Gedanken hinzuge- fügt hat; solche liegen in seiner Definition des Lebens und in der Bezugnahme auf das Instinktive vor. Was nun noch bis zum Verfalle des älteren Vitalis- mus folgt, sind fast stets nur alte Gedanken in mehr oder minder verändertem Gewände, wenigstens soweit Biologen als Autoren vitalistischer Systeme in Betracht kommen; nur der letzte solcher Autoren, J. Müller, bildet hier eine Ausnahme im guten Sinne; an eigentlich fortwirkender Kraft gebrach es freilich auch seinen Lehren. Der schulmäßige Vitalismus1). H. F. Autenrieth hat ein recht lesbares Buch: „Ansichten über Natur- und Seelenleben" (Stuttgart 1836) über die Prinzipienfragen der Biologie geschrieben. Von tieferer Analyse ist hier aber wenig mehr die Rede: der späteren Kritik eines Lotze wird es leicht gemacht. J) In A. Nolls Kleiner Schrift: „Die Lebenskraft" werden aus dieser Periode noch einige andere neben den von uns genannten Autoren durchgenommen. Noll behandelt aber überhaupt nur den Vitalismus der naturphilosophischen Periode, weder den antiken noch den um Descartes und Leibniz sich gruppierenden. Für die neueste Gestaltung der Autonomielehre, den sogenannten ,,"Neovitalismus", ist sein Buch vollkommen ungenügend. /^nV*. Please note that these images are extracted from scanned page images that may have been digitally enhanced


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