. Handbuch der glasmalerei für forscher, sammler und kunstfreunde, wie für künstler, architekten und glasmaler. burg an der Lahn. Mitteldeutschland wird hauptsächlich durch die Regens-burger und thüringische Schule bedient. Es ist mir wiederholtaufgefallen, wie eng- verwandt diese beiden Gruppen sind undwie sehr Erfurt in diese Verwandtschaft einzubeziehen ist. Manbetrachte z. B. die Fenster aus der Minoritenkirche im BayrischenNationalmuseum und die Glasgemälde in der Blasiuskirche zuMühlhausen in Thüringen. Diese Verwandtschaft zieht sich auchin die Entwicklung des neuen (perspektivischen) S


. Handbuch der glasmalerei für forscher, sammler und kunstfreunde, wie für künstler, architekten und glasmaler. burg an der Lahn. Mitteldeutschland wird hauptsächlich durch die Regens-burger und thüringische Schule bedient. Es ist mir wiederholtaufgefallen, wie eng- verwandt diese beiden Gruppen sind undwie sehr Erfurt in diese Verwandtschaft einzubeziehen ist. Manbetrachte z. B. die Fenster aus der Minoritenkirche im BayrischenNationalmuseum und die Glasgemälde in der Blasiuskirche zuMühlhausen in Thüringen. Diese Verwandtschaft zieht sich auchin die Entwicklung des neuen (perspektivischen) Stils der zweitenHälfte des 14. und des 15. Jahrhunderts hinein. Um die gleiche Zeit regt sich auch in Italien das glasmale-rische Leben. Man hat Italiens Glasmalereien nie so recht inden allgemein-geschichtlichen Entwicklungsgang der Glasmalereieinbezogen. Fern von der Vergleichung mit den Arbeiten Deutsch-lands und Frankreichs hielten die italienischen Gelehrten ihreheimischen Glasmalereien für bodenständig. Zu den ältestenGlasgemälden gehören die Fenster in der berühmten Basilika des Tafel 17. Detail aus dem Fenster der Tugenden und Laster in der Stephanskirchezu Mülhausen i. E. Um 1340. 83 hl. Franziskus zu Assisi. In einer jüngst erschienenen Mono-graphie über diese Fenster erklärt sie der gelehrte VerfasserP. Egidio Giusto für Arbeiten Cimabues und seines Kreises. Dieeigentlichen Glasmaler, fast durchweg Mönche des Franziskaner-ordens, hätten in Murano und Venedig das Glasmalen erlernt undnach den Kartons von Cimabue die alten Kirchen und KlösterItaliens mit Fenstern geschmückt. Nichts hindert uns zu glauben,daß Venedig tatsächUch als früheste Pflegestätte der Glasmalereiin Betracht kommt. Allein wenn wir das Medaillonsystem, dieAnordnung usw. der Fenster von Assisi betrachten, so könnenwir uns der andern Tatsache auch nicht verschließen, daß deutscheEinflüsse es gewesen sind, die den italienischen Glasgemälden ihrAussehen gegeben haben. Is


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