. Denkschriften - Österreichische Akademie der Wissenschaften. 216 L. K ober, die oberostalpine Mandlingdecke ist recht reduziert (Grauvvackenschiefer mit Dolomit). Ja, man kann zweifeln, ob man es hier mit der Mandlingdecke zu tun hat, und sich fragen, ob diese Schollen nicht besser der oberen Radstädter Decke zugerechnet werden sollen. Dagegen spricht aber der typische ober- ostalpine Charakter dieser Grauwackenzone und dann auch der Dolomit, der schon recht dem echten Hauptdolomit ähnlich wird. Der Dolomit der Radstädter Decke dagegen ist ladinischer Gyroporellendolomit, meist feinkristalli


. Denkschriften - Österreichische Akademie der Wissenschaften. 216 L. K ober, die oberostalpine Mandlingdecke ist recht reduziert (Grauvvackenschiefer mit Dolomit). Ja, man kann zweifeln, ob man es hier mit der Mandlingdecke zu tun hat, und sich fragen, ob diese Schollen nicht besser der oberen Radstädter Decke zugerechnet werden sollen. Dagegen spricht aber der typische ober- ostalpine Charakter dieser Grauwackenzone und dann auch der Dolomit, der schon recht dem echten Hauptdolomit ähnlich wird. Der Dolomit der Radstädter Decke dagegen ist ladinischer Gyroporellendolomit, meist feinkristallin entwickelt. (Nicht so mylonitisiert, wie das beim Hauptdolomit der Fall zu sein pflegt.). Fig. 9 zeigt den Aufbau (von Westen gegen Osten) des Weiß- eckgipfels (Südgrat). 1 = Rauchwaclce, 2 = Kaüc, 3 = Quarzit, 4 = Triasdolomit, 5 ^= Pyritschiefer. Detailproflle der unteren und oberen Radstädter Decke. Im Gipfel des Speiereck ergibt sich ein klarer Einblick in den Schuppenbau der tieferen Radstädter Decke. Der ganze Gipfelbau des Speiereck ist ein wirrer Haufen mannigfaltiger Gesteine, unter dem Dolomite, Quarzite und Kalke besonders hervortreten. Der Gipfel dieses Berges kößnte als ein Riesen- mylonit bezeichnet werden. Dieser Haufenbau ist zurückzuführen auf ein System von kleinen liegenden, nach Norden getriebenen Falten, deren Antiklinalkern offenbar der Quarzit ist. Es dürften drei solcher Falten vorhanden sein. Der ganze Faltenhaufe neigt sich dabei gegen Osten. Die Quarzite, die sich hier finden, sind im all- gemeinen die Quarzite, die ins Liegende des darüber- folgenden Twenger Kristallin gehören. Die ganze tiefere Radstädter Decke ist in bezug auf dieses Kristallin gleichsam eine Liegendserie. Freilich, wohl nur im großen. Denn es zeigt sich, daß im Weißeck-Hochfeindgebiet das Kristallin über die Pyritschiefer-Jurazone der tieferen Radstädter Decke (Hochfeinddecke) hinweggeht. Die Frage ist übrigens nicht so wichtig. Denn die Mylonitisierung de


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