. Die Gartenkunst. Landscape gardening; Gardens -- Europe. XV, 17 DIE GARTENKUNST. 255 können, wie ein ganz reiner Bestand. Wir müssen uns also zuerst klar sein, was wir pflanzen wollen und da ist es gut, wenn wir in der Ortliclikeit erkennen, was für Gehölze in den einzelnen Teilen nach Lage, Untergrund etc. am Platze sind. Die Waldgehölze machen sehr verschiedene Ansprüche an den Boden, und wir müssen sehen, unsere ästhetischen An- sprüche mit den materiellen An- sprüchen der Pflanzen zu ver- binden. Am rich- tigsten und auch ästhetisch ein- wandfreiesten ist es jedenfalls, uns die Natur all


. Die Gartenkunst. Landscape gardening; Gardens -- Europe. XV, 17 DIE GARTENKUNST. 255 können, wie ein ganz reiner Bestand. Wir müssen uns also zuerst klar sein, was wir pflanzen wollen und da ist es gut, wenn wir in der Ortliclikeit erkennen, was für Gehölze in den einzelnen Teilen nach Lage, Untergrund etc. am Platze sind. Die Waldgehölze machen sehr verschiedene Ansprüche an den Boden, und wir müssen sehen, unsere ästhetischen An- sprüche mit den materiellen An- sprüchen der Pflanzen zu ver- binden. Am rich- tigsten und auch ästhetisch ein- wandfreiesten ist es jedenfalls, uns die Natur allein zum Vorbild zu nehmen und nur zu wählen, was dem Charakter der Gegend ent- spricht und nur solche Pflanzen zu mischen, die auch ökologisch zusammen gehö- ren. Es kann nur ratsam sein, auf größeren Kom- plexen auch echte, reine Wald- bestände, z. B. Buchen oder Na- delhölzer, vor- herrschen zu las- sen, wo anders dafür gemischte Bestände anzu- legen. Ist man noch nicht sicher, ob die zur Füh- rung bestimmte Holzart auch zur Entwickelung für Jahrzehnte im Bo- den geeignet ist, dann wird man gut tun, verschiedene Arten zur Bestandesgründung auszuwählen, so daß man Ersatz hat, wenn sich die eine Art als ungedeihlich, als nicht wüchsig genug herausgestellt hat. So kann es bei Fichten pas- sieren, wie wir es an der Landskrone in Görlitz er- lebt hatten, daß sie wegen zu großer Bodentrocken- heit nach 20—30 Jahren absterben. Dort waren aber alle 9 m Roteichen dazwischen gepflanzt worden, die. ScIiönheJtswald: Junger Bestand i Unterholz scho in dem engen Stand mit den Fichten hochgegangen waren. Durch langsames Freistellen wurden die Rot- eichen an freieren Stand gewöhnt, und die Fichten allmählich weggeschlagen, bis schließlich die Eichen noch allein vorhanden sind und mit Gehölz unterpflanzt werden können. Der Unterschied unserer Pflanzung im Schönheitswalde gegenüber dem reinen Wirt- schaftswalde liegt natürlich in dem Endziel, das wir ver


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