. Die Waldverderber und ihre Feinde : ein handbuch für Forstmänner, Landwirthe, Gärtner und alle mit Waldbäumen Beschäftigte. Forest insects; Insect pests. Der grosse braune Rüsselkäfer. Bedeutung. 55 denen er dann besonders durch Benagen der Rinde und der Knospen nach- theilig wird. Auch der auf den Schlägen liegen bleibende, noch nicht trocken gewordene Abraum wird vom Käfer befressen. Er ist sehr polyphagisch, wogegen seine Larven monophagisch sind, d. h, nur im Nadelholz leben und auch allermeist nur vom Wurzelholze, selten in den Unterlagen von Klafter- hölzern oder gar am stehenden Holze


. Die Waldverderber und ihre Feinde : ein handbuch für Forstmänner, Landwirthe, Gärtner und alle mit Waldbäumen Beschäftigte. Forest insects; Insect pests. Der grosse braune Rüsselkäfer. Bedeutung. 55 denen er dann besonders durch Benagen der Rinde und der Knospen nach- theilig wird. Auch der auf den Schlägen liegen bleibende, noch nicht trocken gewordene Abraum wird vom Käfer befressen. Er ist sehr polyphagisch, wogegen seine Larven monophagisch sind, d. h, nur im Nadelholz leben und auch allermeist nur vom Wurzelholze, selten in den Unterlagen von Klafter- hölzern oder gar am stehenden Holze (Wurmberg b. Neustadt). Der Käfer schadet dadurch, dass er die Rinde platzweise abnagt; an den Frassstellen, die bis auf den Bast oder bis auf den Splint reichen, oft den Umfang einer Erbse haben und bald vereinzelt, bald dicht beisammen stehen, tritt Harz aus, welches die Rinde wie mit einem Grind über- zieht. Meist sind die Wunden Ursache einer Säftestockung, welche sich bei der Kiefer im Er- scheinen zahlreicher Scheidentriebe ausspricht (Waldverderbniss I, Taf. P). Diese treten selbst da, wo der Käfer am 1—2jährigen Triebe demselben eine Frasswunde (die auch an Braun- fleckigkeit , Missfarbigkeit und Verharzung zu erkennen ist) beigebracht hat, sofort unterhalb derselben knospend hervor*). Wo Fichte und Kiefer von derselben oder von einer nahe ver- wandten Insectenart befallen werden, da leidet die Fichte iminer mehr als die Kiefer, so auch vom Rüsselkäfer, da sie nicht Scheidentriebe brin- gen kann. Es ist ganz gewöhnlich, dass einzelne Fichten inmitten eines Pflanzbüschels, wenn sie auch gar nicht so stark benagt sind, plötzlich roth werden. Die Kiefern sterben ebenfalls häufig unmittelbar nach den Angriffen ab, kümmern aber oft mehrere Jahre, oder sie verfallen in ihrem kränklichen Zustande anderen Insecten, welche dann den Tod bringen. Un- angenehm sind dem Käfer die Extreme von Hitze und Kälte, sowie windiges und regniges Wetter. Dies, sowie


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