. Die Gartenwelt. Gardening. XV, 4 Die Gartenwelt. 51 vielleicht zu einem Versuch mit der Anzucht dieses Kohls bewegen. Freuen sollte es mich, wenn durch diese Anregung der Zierfederkohl eine größere Verbreitung finden würde, das Neue und Seltene hat ja immer ganz besonderen Reiz. Be- reuen würde keiner die Anschaffung des Zierkohls, denn die an ihn gewendete geringe Mühe und Pflege wird er reichlich vergelten. Vom Zierfederkohl. Im Winter 1909 10 sandte mir Herr Handelsgärtner A. Sauber in Kassel eine reiche Kollektion rot und gelbbunter Zierfederkohlblätter. Zierfederkohl war mir damals nich
. Die Gartenwelt. Gardening. XV, 4 Die Gartenwelt. 51 vielleicht zu einem Versuch mit der Anzucht dieses Kohls bewegen. Freuen sollte es mich, wenn durch diese Anregung der Zierfederkohl eine größere Verbreitung finden würde, das Neue und Seltene hat ja immer ganz besonderen Reiz. Be- reuen würde keiner die Anschaffung des Zierkohls, denn die an ihn gewendete geringe Mühe und Pflege wird er reichlich vergelten. Vom Zierfederkohl. Im Winter 1909 10 sandte mir Herr Handelsgärtner A. Sauber in Kassel eine reiche Kollektion rot und gelbbunter Zierfederkohlblätter. Zierfederkohl war mir damals nichts neues mehr, aber Sorten von solcher Schönheit, mit so prächtig gewellten und an den Rändern so reich gekrausten Blättern und in so wunderbar zarten Farben, unter welchen sich namentlich die lila, rosa, roten und gelben Tönungen durch eigenartigen Schmelz, teilweise auch durch wunderbare Aderung auszeichneten, hatte ich bis dahin noch nicht gesehen. Aus der Fülle der damals ein- geschickten Spielarten hat Fräulein Johanna Beckmann die fünf Blätter ausgewählt, welche unsere heutige Farbentafel zeigt. Beim Anblick dieser prächtigen Gebilde wurde in mir natürlich der Wunsch rege, diese Sorten einmal selbst zu kultivieren, deren Blätter in der eleganten, oft phantastischen Gestaltung lebhaft an den gegenwärtig modernsten Hutschmuck unserer Damen, die künst- lich zusammengeknüpften Straußfedern erinnerten. Herr Sauber war so liebenswürdig, mir von den rot- und gelbbunten Varietäten je eine Portion Samen zur Verfügung zu stellen. Die Aussaat nahm ich im März vorigen Jahres direkt ins freie Land vor. Lange wollte sich nichts rühren. Endlich, nach vier Wochen, gingen die Sämlinge allmählich auf, die Keimung erfolgt also erheblich lang- samer, als bei gewöhnlichem Grünkohl. Ausgangs April ver- pflanzte ich die zuvor nicht pikierten Sämlinge vom Saat- beete direkt auf zwei Rabat- ten. Es begann nun bald ein freudiges Wachstum; die Trieb- kraft war bede
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