Archive image from page 162 of Deutsche Forstbotanik, oder, Forstlichbotanische Beschreibung. Deutsche Forstbotanik, oder, Forstlichbotanische Beschreibung aller deutschen Waldhölzer . deutscheforstbot1874nr Year: 1874 143 zehnde hindurch alljährlich Holzschichten bildend, wachsen sie zu dicken Knollen aus, welche man in der Regel leicht ablösen und als einen sehmarozerischen verkürzten angeschwol- lenen Zweig des Baumes betrachten kann. Endlich vermögen eine Anzahl Holzarten sog. Adventiv- knospen zu entwickeln. Sie sind nicht wie die schlafenden Knospen am Baumkörper schon vorgebildet, s
Archive image from page 162 of Deutsche Forstbotanik, oder, Forstlichbotanische Beschreibung. Deutsche Forstbotanik, oder, Forstlichbotanische Beschreibung aller deutschen Waldhölzer . deutscheforstbot1874nr Year: 1874 143 zehnde hindurch alljährlich Holzschichten bildend, wachsen sie zu dicken Knollen aus, welche man in der Regel leicht ablösen und als einen sehmarozerischen verkürzten angeschwol- lenen Zweig des Baumes betrachten kann. Endlich vermögen eine Anzahl Holzarten sog. Adventiv- knospen zu entwickeln. Sie sind nicht wie die schlafenden Knospen am Baumkörper schon vorgebildet, sondern entstehen aus einem erst in Folge von Ver- letzungen desselben sich entwickeln- den, zwischen Rinde und Holz ein- keilenden Gewebe. (Fig., nach Th. Hartig a.) Ausschläge an Stöcken oder feuchtliegenden Stammesthei- len, welche aus der Oberfläche der Rinde zu kommen scheinen (b), ver- danken regelmässig ihre Entstehung schlafenden Knospen (Eiche, Vogelbeer etc.) und sind keine Adventivknospen. Diese entstehen nur an Hirnflächen oder Ringelstellen aus der Grenze von Bast und Holz. Ein Mittelding zwischen diesen Ad- ventivknospen und den obigen schlafen- den Knospen scheinen uns solche zu sein die man da und dort im Baste des Schaftes der kanadischen Pappel findet (Fig., a), begleitet von einem kurzen Markstrahl und offenbar entstanden im Zusammenhange mit dem natürlichen Tiefeinreissen der rauhen Rinde. Austreiben der Knospen. Es sind vor allem Gipfel- und Seitenknospen, öfters auch Nebenknospen welche regelmässig zur Entwicklung kommen und dem Baume seinen Umriss ver- leihen. Die dabei gewöhnlich entstehenden Sprosse heisst man Lang- oder Kraftsprosse, wenn sie eine namhafte Länge und meist auch Dicke erreichen. Den Namen Kurztriebe oder Stauchlinge gibt man ihnen im Falle sie, aus Naturanlage oder wegen Lichtmangels etc. nur kurz bleibend, manchmal in Jahrzehnten kaum Fingerlänge erreichen. Sie verzweigen
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