. Die Gartenwelt. Gardening. 434 Die Gaitenwelt. IV, 37 Landschaft liegt, mufs er sich deren besonderen Charakterzügen anpassen, dieselben zwar erweitern, ergänzen, aber immer in der Richtung der Entwicklung, welche der bestimmt ausgeprägte Landschaftscharakter zuläfst. Es folgt daraus, dafs eine grofse Zahl landschaftlicher Erscheinungen, welche an sich in der Natur vorkommen und in einer Lage des Gartens an anderer Stelle natürlich berechtigt wären, an unserer gedachten Stelle ausfallen müssen. Wenn wir den Charakter eines Menschen durch jahre- lange Vertrautheit kennen, so wissen wir


. Die Gartenwelt. Gardening. 434 Die Gaitenwelt. IV, 37 Landschaft liegt, mufs er sich deren besonderen Charakterzügen anpassen, dieselben zwar erweitern, ergänzen, aber immer in der Richtung der Entwicklung, welche der bestimmt ausgeprägte Landschaftscharakter zuläfst. Es folgt daraus, dafs eine grofse Zahl landschaftlicher Erscheinungen, welche an sich in der Natur vorkommen und in einer Lage des Gartens an anderer Stelle natürlich berechtigt wären, an unserer gedachten Stelle ausfallen müssen. Wenn wir den Charakter eines Menschen durch jahre- lange Vertrautheit kennen, so wissen wir genau, wie er sich in einer gegebenen Lage benehmen wird. Haben wir uns geirrt, so sagen wir wohl: âDas hätte ich ihm nicht zugetraut, das ist gegen seinen ; Ge- nau so müssen wir uns mit dem jeweilig vorliegenden Landschafts- charakter vertraut machen, in wel- chem ein Garten gestaltet werden soll, damit nichts Widersinniges â an Natur- und Menschen- werken â darin erstehe. Es würde überflüssig erschei- nen, so einfache Gedanken aus- zusprechen, wenn wir nicht wüfsten, dafs wir uns erst zu diesen und anderen, ebenso einfachen Sätzen in der Praxis durchringen mufsten. Dafür ist die Unzulänglichkeit der Gartenkunst-Lehren verantwortlich zu machen. Worauf beruhen diese Lehren? Erstens auf geschichtlichem Be- richt: â wir sahen, wie einfach sich die geschichtliche Entwicklung darlegt, wenn wir als innere Trieb- kraft der Gartengestaltung die je- weilig herrschende Weltanschauung berücksichtigen. Zweitens beruhen die Lehren auf der Herrschaft des Grundrisses über die Flächedes Gartenbodens: â â⢠den architekto- nischen Formenschatz der âKunst- gärten" beherrscht die metrische, mefsbare Linie, den englischen, fälschlich ânatürlich" genannten Formenkreis die freie, nicht metrische Linie. Die Wege, logisch der nebensächlichste, fast unbewufst begangene Be- standteil des Gartens, werden i


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