. Bonner zoologische Monographien. Zoology. 17 Knappen: Wie Zeitlupenfilme von H. Frey zeigen (Abb. 7), preßt die Eule den Unterschnabel gegen die Schnabelspitze und läßt ihn plötz- lich körperwärts abrutschen. Dadurch entsteht ein hölzernes Knacken. Diesen Instrumentallaut, der auch als klappernde Serie gebracht wird, äußert die Eule bei recht unspezifischer Erregung: bei Anblick oder An- griff eines Feindes ( hassender Greifvogel) oder Artgenossen, häufig in der Drohstellung, bei Angriffen gegen Brutstörer, aber auch bei Fehl- leistungen ( Absturz vom Ast), erschwerter Kotabgabe (Sch


. Bonner zoologische Monographien. Zoology. 17 Knappen: Wie Zeitlupenfilme von H. Frey zeigen (Abb. 7), preßt die Eule den Unterschnabel gegen die Schnabelspitze und läßt ihn plötz- lich körperwärts abrutschen. Dadurch entsteht ein hölzernes Knacken. Diesen Instrumentallaut, der auch als klappernde Serie gebracht wird, äußert die Eule bei recht unspezifischer Erregung: bei Anblick oder An- griff eines Feindes ( hassender Greifvogel) oder Artgenossen, häufig in der Drohstellung, bei Angriffen gegen Brutstörer, aber auch bei Fehl- leistungen ( Absturz vom Ast), erschwerter Kotabgabe (Schmerz?) und ,,lustvollem" Beutefangspiel. Die Erregungs- bzw. Unlustäußerun- gen Schirken, Pauchen, Warnen und Knappen sind ganzjährig zu beob- achten und bei den meisten Eulenarten sehr ä Abb. 7: Knappen. Der Unterschnabel rutscht kraftvoll von der Spitze des Ober- schnabels ab und prallt gegen dessen Seitenkanten (nach Zeitlupenfilm H. Frey). Aufbau des Stimminventars Die unterschiedlichen Laute sind beim Habichtskauz als relativ starre Signale gut gegeneinander abgegrenzt (vgl. Marler & Hamilton 1972). Sämtliche Äußerungen sind erblich fixiert. Wenn auch individuelle Va- riationen in Klang und Rhythmik vorkommen, so zeigen die Stimmen isoliert aufgezogener Individuen keine relevanten Abweichungen. Sie erscheinen für vergleichende Betrachtungen somit besonders geeignet. Innerhalb des Gesamtinventars lassen sich die Einzellaute nach der Ähnlichkeit ihres Aufbaues (Struktur und Rhythmik) oder nach ihrer Funktionsverwandtschaft in Gruppen zusammenfassen. Übereinstim- mung in möglichst vielen bzw. markanten Merkmalen kann als Hinweis auf eine gemeinsame phylogenetische oder ontogenetische Basis ange- sehen werden (Thielcke 1970). Besonders aufschlußreich erscheinen da- bei alle Übergangs- und Zwischenformen, soweit sie sich von Mischlau- ten trennen lassen. Dadurch kann das Inventar als Beziehungssystem an- gesprochen und als Gerüst da


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