. Die Gartenkunst. Landscape gardening; Gardens -- Europe. XIII, 5 DIE GARTENKUNST. 91 gleicher Zeit gepflanzt, haben aber mit ihrem schnelleren Wachstum die Kastanien weit überholt und bilden jetzt den festen, sicheren Abschluà der Allee, die sonst beziehungslos gegen die auslaufen würde. Einen günstigen, verständigen Abschluà zu finden, ist auch bei Laubengängen nicht ganz leicht. Wir sehen in unseren modernen Gärten so häufig Per- golen und Spaliergänge, die ohne Beziehung irgendwo anfangen und irgendwo aufhören; ein kläglicher An- blick, viel Mühe und guter Wille auf


. Die Gartenkunst. Landscape gardening; Gardens -- Europe. XIII, 5 DIE GARTENKUNST. 91 gleicher Zeit gepflanzt, haben aber mit ihrem schnelleren Wachstum die Kastanien weit überholt und bilden jetzt den festen, sicheren Abschluà der Allee, die sonst beziehungslos gegen die auslaufen würde. Einen günstigen, verständigen Abschluà zu finden, ist auch bei Laubengängen nicht ganz leicht. Wir sehen in unseren modernen Gärten so häufig Per- golen und Spaliergänge, die ohne Beziehung irgendwo anfangen und irgendwo aufhören; ein kläglicher An- blick, viel Mühe und guter Wille aufgewandt ohne Erfolg. Die Alten meisterten auch solche Dinge. In Sanssouci ist vor der Bildergalerie ein ehe- maliger Blumengarten, der mit einem Laubengange eingefaÃt ist. Der Laubengang setzt ein, da wo â man die Stufen zur Terrasse hinaufsteigt, senkrecht zum Blick, den das Gebäude in der Front fesselt; der alte Kunstgriff, Eingänge zu verdecken, indem man sie senkrecht zur Blickrichtung anbringt. Der Gang führt um den ganzen Garten herum bis hart an das Gebäude heran; früher mochten auch wohl Fenster in ihn geschnitten sein, von denen aus man auf die Blumenfülle des Gartens schauen konnte. Heute sind sie verwachsen; es ist auch nicht mehr not; es gibt keine Blumen mehr in Sanssouci, nur Stiefmütterchen und Beetblumen, zu brutalen Farb- klecksen zusammengepfercht, liegen hie und da auf dem Rasen, und stören mit aufdringlicher Buntheit die feierlichen Gartenräume. Meisterhaft ist auch Anfang und Abschluà jenes aus Eisen gebildeten Spalierganges, der sich an das Schloà Sanssouci selbst ansetzt. Er führt gegen das Bibliothekzimmer des Königs, der Arbeitstisch ist gerade in seine Axe gestellt, und wenn das vom Lesen ermüdete Auge aufschaute, ward es wohltuend erfrischend vom flu- tenden Grün des Laubenganges umfangen, und es konnte durch golden-grüne Dämmerung schweifen, bis dort, wo am Ende des Ganges der ,


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