Lehrbuch der klinischen Untersuchungs-Methoden : für Studirende und praktische Aerzte . en gesunden Menschen zu übertragen sind. Wichtige Aufschlüsse erhalten wir aus der Untersuchung desErbrochenen auch über die antiseptischen Eigenschaften desMagensaftes. Die Ausbildung deutlicher Zersetzungsvorgänge im Magen-inhalte ist einerseits an die Verminderung der Secretion von Salzsäure,welche antiseptisch wirkt, andererseits an die Stagnation des Magen- — 394 — inhaltes resp. an die Schädigung der Motilität des Magens , die sich im Mageninhalte abspielen, verrathensich m


Lehrbuch der klinischen Untersuchungs-Methoden : für Studirende und praktische Aerzte . en gesunden Menschen zu übertragen sind. Wichtige Aufschlüsse erhalten wir aus der Untersuchung desErbrochenen auch über die antiseptischen Eigenschaften desMagensaftes. Die Ausbildung deutlicher Zersetzungsvorgänge im Magen-inhalte ist einerseits an die Verminderung der Secretion von Salzsäure,welche antiseptisch wirkt, andererseits an die Stagnation des Magen- — 394 — inhaltes resp. an die Schädigung der Motilität des Magens , die sich im Mageninhalte abspielen, verrathensich meist schon dadurch, dass das Erbrochene nach flüchtigen Fett-säuren (Buttersäure, Essigsäure) oder sonst in unangenehmer Weiseriecht, mitunter auch durch schaumige Beschaffenheit der entleertenMassen. Die mikroskopische Untersuchung ergibt in diesem Falle reich-liche Mikroorganismen im Erbrochenen, namentlich Sarcina ventriculi,Hefepilze, Kokken und Bacillen (Fig. 103). Am ausgesprochensten istdieser Befund bei der stenotischen Magendilatation, insbesondere beim T . I. /^^ m ^ft- Fig. 103. Mikroskopisclie Bestandtlieile des Erbrochenen. a Gewebe eines Apfels (zerdrückt)-; h Pflasterepithel; c Sarcina ventricuU (kleinere Art); d Sarcinayentriculi (grössere Art); e Bacterienhaufen ; / grosse Bacillen, -wie sie namentlich bei Magencarcinomenim Erbrochenen gefunden werden; //Fettsäurenadeln; /; weisse Blutkörperchen; ; Leguminosenstärke;/.•Maisstärke; ^ Kartoffelstärke ; w< Waizenstärke ; mEeisstärke; o Sprosspilze (Hefei; p Muskellasern;q Pflanzengewebe; r Fetttropfen; s Milchkü Carcinom des Pylorus, wo in Folge des mechanischen Hindernisses dieSpeisen oft tagelang im Magen stagniren. Besonders häufig findet man beiMagencarcinomen, seltener bei anderweitigen Magendilatationen, nebenSarcine eigenthümlich lange, dünne, oft zu Fäden auswachsende Bacillen(Fig. 103), welche botanisch noch nicht genügend untersucht sind. Esist bemerkenswerth,


Size: 1682px × 1485px
Photo credit: © The Reading Room / Alamy / Afripics
License: Licensed
Model Released: No

Keywords: ., bookcentury1800, bookdecade1890, bookidlehr, booksubjectdiagnosis