Archaeologische Hermeneutik; Anleitung zur Deutung klassischer Bildwerke . erhalten, so würdeman zweifeln können, ob überhaupt ein Mythos und nicht einfach Vorgängeaus dem Leben des Verstorbenen nach dem für die Sarkophage der Vitacommunis üblichen Schema dargestellt wären. Mit dieser Annahme lassensich aber die beiden Eckszenen nicht in Einklang bringen. Links siehtman nämlich ein Gebäude von ländlichem Charakter, von dessen Mänianum 398 Falsch Gedeutetes, Ungedeutetes, Undeutbares, und warum? eine Frau herabblickt. Ein lediges ungezäumtes Roß hebt den Kopf zudieser Frau empor. Hinter diesem
Archaeologische Hermeneutik; Anleitung zur Deutung klassischer Bildwerke . erhalten, so würdeman zweifeln können, ob überhaupt ein Mythos und nicht einfach Vorgängeaus dem Leben des Verstorbenen nach dem für die Sarkophage der Vitacommunis üblichen Schema dargestellt wären. Mit dieser Annahme lassensich aber die beiden Eckszenen nicht in Einklang bringen. Links siehtman nämlich ein Gebäude von ländlichem Charakter, von dessen Mänianum 398 Falsch Gedeutetes, Ungedeutetes, Undeutbares, und warum? eine Frau herabblickt. Ein lediges ungezäumtes Roß hebt den Kopf zudieser Frau empor. Hinter diesem Pferd stehen zwei Figuren, ein Jüngling,der mit der Linken seinen Mantel anfaßt und den rechten Arm nach derFrau ausstreckt, und eine Figur, deren Geschlecht sich nicht bestimmenläßt, die aber nach ihrem langen Gewand zu urteilen wohl weiblich seinwird. Keine der beiden Frauen hält ein Attribut. Am rechten Endesitzt auf einem Felsen eine Frau, die ihren Mantel über den Hinterkopfgezogen hat und den rechten Arm wie in feierlicher Rede erhebt. Über ihr. lagert auf einem Felsen eine in kleineren Dimensionen gehaltene Quell-nymphe mit einer Wasserurne auf dem Knie. Vor ihr steht ein bärtigerMann in geschürztem Untergewand, Mantel und Stiefeln, mit einem Speerin der Linken. Er blickt nachdenklich auf die Frau, während er mit derRechten seinen Mantel berührt. Ein ähnlicher bärtiger Mann, jedoch ohneUntergewand und Stiefel, steht hinter ihm; in der Rechten hält er einenSpeer, mit der Linken führt er ein Pferd am Zügel. Vor ihm kauert einkleiner Hund, der den Kopf nach der Frau hin erhebt. Das wären vierSzenen, es ist aber die Möglichkeit offen zu lassen, daß ein paar von ihnenzusammengehören. Durch die ledige Stute in der ersten, durch die Frau mit dem Kind in derzweiten Szene fühlte sich Winckelmann an die Fabel von Alope erinnert,wie sie Hygin im wesentlichen nach einem Drama des Euripides erzä Geschichte glaubte er hier dargestellt; nur d
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