. Die Gartenwelt. Gardening. XXIII, 16 Die Gartenwelt. 125 Ich glaube, daß man angesichts dieser Zahlen wohl nicht im Ernst von einer Minderwertigkeit der Pilze als Nahrungsmittel reden kann. Ich selbst lebe mit meiner großen Familie im Sommer und Herbst fast ausschließlich von Pilzen und Obst. Wir befinden uns alle sehr wohl dabei, sind gesund und kräftig. Es gibt in Deutschland über 200 Arten eßbarer, guter, wohlschmeckender Pilze. Man kann also fast jeden Tag eine andere Art haben. Aber eins ist zu bemerken, daß alle die Zusätze der Köchinnen, wie Pfeffer, Zwiebeln, Knoblauch und sonstige G
. Die Gartenwelt. Gardening. XXIII, 16 Die Gartenwelt. 125 Ich glaube, daß man angesichts dieser Zahlen wohl nicht im Ernst von einer Minderwertigkeit der Pilze als Nahrungsmittel reden kann. Ich selbst lebe mit meiner großen Familie im Sommer und Herbst fast ausschließlich von Pilzen und Obst. Wir befinden uns alle sehr wohl dabei, sind gesund und kräftig. Es gibt in Deutschland über 200 Arten eßbarer, guter, wohlschmeckender Pilze. Man kann also fast jeden Tag eine andere Art haben. Aber eins ist zu bemerken, daß alle die Zusätze der Köchinnen, wie Pfeffer, Zwiebeln, Knoblauch und sonstige Gewürze ein Pilz- gericht nur verderben und unschmackhaft machen. Pilze dürfen keine Zusätze bekommen, außer etwas Salz, Fett und Mehl, nur dann schmecken sie gut. Wer einmal gebackene oder gebratene Täublinge, Schirmpilze, Tintlinge, Perlschwämme, Boviste, Blatteln, Eisstachelinge gegessen, oder Salat von Gallertpilzen, Schweins- ohren (auch Pilzen), oder rohe Schirmpilze, Champignons mit Salz und Butterbrod, eine Torte von Täublingen gegessen, wird immer mit Vergnügen daran zurückdenken und selbst eine weite Wanderung nicht scheuen, um sich diese Pilze zu verschaffen. Ich glaube, es würde auch Herrn Kanngiesser so gehen, er muß sich nur die Pilze einmal ordentlich zubereiten lassen. Was die Clavarien betrifft, so weiß jeder Pilzkenner, daß sie nicht naß oder alt gesammelt werden dürfen; im nassen Zustand gesammelt, verursachen sie sehr leicht Erbrechen, und alte schmecken bitter, doch kann man dem durch Entfernung der Spitzen vorbeugen. Morcheln und Lorcheln, die aber zweierlei sind, müssen vor dem Genuß mit kochendem Wasser abgebrüht werden, Fliegenpilze gibt man zuerst in kochendes Wasser, läßt sie aufwallen, gießt sie ab und bereitet sie dann auf gewöhnliche Weise zu. Auch der Krämpling, Paxillus involutus, ist jung ein sehr guter Pilz, doch wird er im Alter zäh und bitler. Ich glaube in vorstehendem bewiesen zu haben, daß Herr Kann- giesse
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