. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. Die Beinstellungen in der Kunstgeschichte. 127. Abb. 201. ren, welche das Rankengewinde der Absidenmosaik von S. Clemente in Rom beleben (Zimmermann: Giotto I, Abb. S. 125) und welche gewiss nach frühchristlichen Vorbil- dern kopiert sind. Die Entstehungszeit dieser Mosaik ist streitig. Zimmermann verlegt sie gar auf den Anfang des XII. Jahrh. Noch etwas jünger sind wahrscheinlich die Atriummosaiken von S. Marco in Venedig, wo einer von den Brüdern Josephs mit verschränkten Beinen steht. Macht sich in den bisher erwähnten Beispielen die Benüt- z


. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. Die Beinstellungen in der Kunstgeschichte. 127. Abb. 201. ren, welche das Rankengewinde der Absidenmosaik von S. Clemente in Rom beleben (Zimmermann: Giotto I, Abb. S. 125) und welche gewiss nach frühchristlichen Vorbil- dern kopiert sind. Die Entstehungszeit dieser Mosaik ist streitig. Zimmermann verlegt sie gar auf den Anfang des XII. Jahrh. Noch etwas jünger sind wahrscheinlich die Atriummosaiken von S. Marco in Venedig, wo einer von den Brüdern Josephs mit verschränkten Beinen steht. Macht sich in den bisher erwähnten Beispielen die Benüt- zung antiker Vorbilder merkbar, so lebte, wie es scheint, die Auffassung, dass die kreuzende Beinstellung eine passende Hir- tenpose sei, auch noch später fort, als man die ursprünglichen Vorbilder und ihre Kopien nicht mehr kannte. So steht auf dem Tympanonrelief d. XII. Jahrh. in der „Porte Sainte-Anne", Notre-Dame zu Paris (Vitry u. Brière: Sculpt. franc., Tat". 46), und auf französischen Elfenbeinen d. XIV. Jahrh. im Victoiia and Albert Museum (Abb. im „Portfolio of Ivories") und im Bargello, Florenz (Les Arts Nr. 32, Abb. S. 22), je ein Hirt bei der Verkündigung; so einer von den Brüdern Josephs, wie dieser in den Brunnen gesenkt wird, in einer Miniatur der „An- tiquités des Juifs", Bibi. nat. zu Paris, f. franc. 247, um 1400 (Publ. d. Dép. des manuscr., Taf. 2); so ein Hirt im Juli-Bilde des „Breviarium Grimani", Ende des XV. Jahrh.; so der verlorene Sohn als Schweine- hirt auf einem Stiche von Sebald Beham („Kupferstich-Kabinet" II, Taf. 35); so auch noch Hirten auf einem Gemälde Rubens' (Zeitschr. f. bild. Kunst, N. F. XXIII, Abb. S. 188) und auf einer Radierung von Bercheni {Abb. 201; nach Hirth V, 2325) u. s. w. Aus der italienischen Renaissancekunst nenne ich unter vielen Beispielen nur einen von den Hirten in Beno^zo Gozzolh Riccardi-Fresken, a. 1459/60, und einen von den Brüdern Josephs in der „Bibel Raff'aeh


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