. Biologisches Zentralblatt. Biology. 540 V. Frisch u. Kupelwieser, Über den Einfluss der Lichtfarbe etc. ZU dem Resultat gekommen war, dass sich auch hierin die Tiere so verhalten, wie es hei total farbenblinden Organismen zu er- warten ist. Um das Folgende verständlich zu machen, müssen wir zunächst etwas ausführlicher die Augenbewegungen schildern, mit welchen die Daphnien der Lichtquelle folgen, wenn diese relativ zum Daphnienkörper bewegt wird. Wir klemmen eine Daphnia pulex^^) derart zwischen Objekt- träger und Deckglas fest, dass sie sich nicht bewegen kann, aber auch nicht zu stark ged
. Biologisches Zentralblatt. Biology. 540 V. Frisch u. Kupelwieser, Über den Einfluss der Lichtfarbe etc. ZU dem Resultat gekommen war, dass sich auch hierin die Tiere so verhalten, wie es hei total farbenblinden Organismen zu er- warten ist. Um das Folgende verständlich zu machen, müssen wir zunächst etwas ausführlicher die Augenbewegungen schildern, mit welchen die Daphnien der Lichtquelle folgen, wenn diese relativ zum Daphnienkörper bewegt wird. Wir klemmen eine Daphnia pulex^^) derart zwischen Objekt- träger und Deckglas fest, dass sie sich nicht bewegen kann, aber auch nicht zu stark gedrückt ist und bringen sie bei der aus Fig. G ersichtlichen Versuchsanordnung in der Dunkelkammer auf den S — W. Fig. G. L Zeiß'sche Bogenlampe, S schwarzer Schirm, mit einem kleinen Loche versehen, W Wasserfilter zur Absorption der Wärmestrahlen. drehbaren Objekttisch des Mikroskops, und zwar so, dass das Tier der Lichtquelle den Rücken zukehrt, wie es die Stellung 1 der Fig. H (S. 542) darstellt („Normalstellung"); die Augenmuskeln [M] sind gleichmäßig gespannt, der Nervus opticus [K) zieht in geradem Verlauf aus dem Auge zum Ganglion [G] und der Scheitel *S' des Auges ist der Lichtquelle zugekehrt. Diese Lage sucht das Auge auch bei allen folgenden Körperstellungen möglichst beizubehalten'^^): 24) Daphnia pulex ist für diese Versuche im allgemeinen besser geeignet als Daphnia magna. 25) Auch Radi sagt, dass das Auge seinen „Scheitel" der Lichtquelle zuzu- kehren suche; doch scheint er unter ,,Scheitel" den dem Nervenaustritt gegenüber- liegenden Pol zu verstehen, da er von einer ,,sagittalen Achse" spricht, „welche den Scheitel des Auges mit dem Nervenau,stritt verbindet" (1. c, p. 77, Anm.); Wolter- eck bemerkt hingegen in einer kürzlich erschienenen Abhatidlung (Über Funktion, Herkunft und Entstehungsursachen der sogen. ,,Schwebe-Fortsätze" pelagischer Cladoceren, Zoologica, Heft 67, p. 495), das Daphnienauge werde
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