Hermaphroditismus beim Menschen . er Operationsbefund fürden Operateur eine Überraschung war,oder aber es wurden nichtkonservativeOperationen gemacht, d. h. nicht diagno-stische Einschnitte, sondern die Geschlechtsdrüse wurde, sei es auf einer Seite,sei es beiderseits exstirpiert, wozu ich mich in meinem Falle nicht berechtigtfühlte; existiert doch in der französischen Literatur ein Fall, wo ein berühmterChirurg ermordet wurde von einem Manne, dem er bei einer Varicocelenopera-tion einen Hoden weggeschnitten hatte. Linkerseits lag in meinem Falle relativerKruptorchismus vor, d. h. bald trat de


Hermaphroditismus beim Menschen . er Operationsbefund fürden Operateur eine Überraschung war,oder aber es wurden nichtkonservativeOperationen gemacht, d. h. nicht diagno-stische Einschnitte, sondern die Geschlechtsdrüse wurde, sei es auf einer Seite,sei es beiderseits exstirpiert, wozu ich mich in meinem Falle nicht berechtigtfühlte; existiert doch in der französischen Literatur ein Fall, wo ein berühmterChirurg ermordet wurde von einem Manne, dem er bei einer Varicocelenopera-tion einen Hoden weggeschnitten hatte. Linkerseits lag in meinem Falle relativerKruptorchismus vor, d. h. bald trat der Hode heraus, bald zog er sich zurück,rechterseits war der Hode noch ganz in der Bauchhöhle. Beiläufig bemerke ichnoch, daß der Finger im Leistenkanale nicht in die Bauchhöhle eindrang. Voneinem Uterus oder einer Vagina war nichts zu tasten, auch eine Prostata tasteteich nicht. Die anatomische Beschaffenheit der Genitalien der Luise P. ist einSeitenstück zu einem Präparate der Sammlung des verstorbenen Prof. Hofmann. Abb. 231. „Erreur de sexe. 26jähr. Köchin, verkannter männlicher Hypospade. Gerichtliche Änderung der Metrik. (Zu Beob. 788.) 431 in Wien; die 63jähr. Pauline Geilhöfer starb infolge einer Lungenentzündung nach mehrfachen Rippenbrüchen. Die gerichtliche Obduktion stellte „Erreur disexe fest. Das instruktive Präparat wurde mir seinerzeit von den HerrenProfessoren Kolisko und Haberda auf meine Bitte hin zur Untersuchung nachWarschau gesandt, und will ich bei dieser Gelegenheit den so gefälligen WienerKollegen meinen Dank dafür auszusprechen nicht unterlassen. (Beob. 7S9.) Die fünfte Beobachtung war eine ganz besonders interes-sante und betrifft einen Fall weiblichen Scheinzwittertunis, bei dem eine richtigeBeurteilung des Geschlechtes ohne Bauchschnitt absolut nicht möglich war. Eswandte sich an mich ein 25jähr. Dienstmädchen von absolut männlichem Aus-sehen, sehr üppigem Bartwuchs, sehr üppiger allgemeiner Behaarung des ganzenKör


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