Druck- und Arbeitsleistung durch wachsende Pflanzen druckundarbeitsl1893pfef Year: 1893 9] Druck- und Arbeitsleistung durch wachsende Pflanzen. 241 War ein in Luft befindlicher Gipsverband nass zu erhalten — wie z. B. bei Messungen des von Wurzeln ausgeübten Druckes — so wurde die Gipsmasse mit Fliesspapier umhüllt, das durch Saug- streifen fortwährend die nöthige Wassermenge zugeführt erhielt. In diesen, wie in allen Fällen, kam gesättigtes Gipswasser in Anwendung, um eine Wegnahme des übrigens nur sehr schwer löslichen Gipses aus dem Verbände ganz zu vermeiden. Die Gipshüllen um oberirdisc
Druck- und Arbeitsleistung durch wachsende Pflanzen druckundarbeitsl1893pfef Year: 1893 9] Druck- und Arbeitsleistung durch wachsende Pflanzen. 241 War ein in Luft befindlicher Gipsverband nass zu erhalten — wie z. B. bei Messungen des von Wurzeln ausgeübten Druckes — so wurde die Gipsmasse mit Fliesspapier umhüllt, das durch Saug- streifen fortwährend die nöthige Wassermenge zugeführt erhielt. In diesen, wie in allen Fällen, kam gesättigtes Gipswasser in Anwendung, um eine Wegnahme des übrigens nur sehr schwer löslichen Gipses aus dem Verbände ganz zu vermeiden. Die Gipshüllen um oberirdische Pflanzentheile wurden, je nach Bedürfniss, schwach feucht erhalten oder auch dem Austrocknen überlassen. Uebrigens können derartige Versuche ebensowohl an Topfculturen als an Freilandpflanzen ausgeführt werden. Zumeist ist es nicht besonders schwierig, die eingegipste Pflanze ohne Beschädigung von der Gipshülle zu befreien. Handelt es sich z. B. um einen beiderseitig aus dem Gips hervorsehenden Stengel, so schneidet man parallel mit dem letzteren den Gips zweiseitig so hinweg, dass eine Gipsplatte entsteht. Durch Zerbrechen dieser Platte wird dann der Stengel befreit. Nöthigen- falls wird, um das Brechen zu erleichtern, beiderseitig eine Längsrinne derartig einge- kerbt, dass über dem Stengel die deckende Gipsschicht auf geringere Dicke gebracht ist. Kommt aber der Spitzentheil, wie z. B. beim gänzlichen Einschliessen der Wurzeln, in Gips zu liegen, so empfiehlt sich folgendes Verfahren. Zunächst bettet man die Wurzel in der schon beschriebenen Weise (vgl. Fig. 1) in eine Gipsplatte ein, die sich nach dem Erstarren und Einlegen in Wasser sehr leicht von den Glasplatten lösen lässt. Diese Gips- platte wird dann in die gewünschte Breite und Form gebracht und mit weiterer Gips- masse umhüllt, die ich mit etwas Frankfurter Schwarz grau zu färben pflege. Die Figur 2, ein medianer Längs- schnitt durch ein derartiges Präparat, veranschaulicht die so
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