Archive image from page 221 of Die Gartenkunst (1899). Die Gartenkunst diegartenkunst12deut Year: 1899 138 DIE GARTENKUNST. XII, 8 Villa Mondragone: Die große Terrasse mit Blick auf die Campagne. Sie waren Landvillcn, Sommersitze. Nach dem Wiederaufschwunge Roms durch die Energie des Papst- tums baute man zuerst die Villa suburbana in der allernächsten Umgebung der Stadt selbst. Erst als die Kriegsgefahren dauernd beseitigt waren, Päpste und Kardinäle an Glanz der Lebenshaltung miteinander wetteiferten, die Bedürfnisse des gesellschaftlichen Lebens immer vielseitiger wurden, wagte man sic


Archive image from page 221 of Die Gartenkunst (1899). Die Gartenkunst diegartenkunst12deut Year: 1899 138 DIE GARTENKUNST. XII, 8 Villa Mondragone: Die große Terrasse mit Blick auf die Campagne. Sie waren Landvillcn, Sommersitze. Nach dem Wiederaufschwunge Roms durch die Energie des Papst- tums baute man zuerst die Villa suburbana in der allernächsten Umgebung der Stadt selbst. Erst als die Kriegsgefahren dauernd beseitigt waren, Päpste und Kardinäle an Glanz der Lebenshaltung miteinander wetteiferten, die Bedürfnisse des gesellschaftlichen Lebens immer vielseitiger wurden, wagte man sich dahinaus, wo noch heute die Reste der Ruinen von Ciceros Tusculiim und Lukulls Villa zu finden sind, schuf die Güter, die man dort hatte, zu geräumigen Sommersitzen um. Hatte man auch die kindischen Spielereien, wie sie kurz vorher noch in den Villen beliebt waren, hier aufgegeben, so setzte man an ihre Stelle raffinierte Annehmlichkeiten, wassergekühlte Aui- enthaltsräume mit zarten Düften erfüllt, Wasserorgeln usw., die schließlich doch in groteske Spielereien wieder ausarteten. Auch das sentimentale Natur- schwärmen der s])äteren Zeit deutet sich hier schon teil- weise an. Aber durch alles geht noch ein Zug derber Großzügigkeit, dasjenige, was in allen Werken dieser Menschen, im Barock, entgegentritt und mit Schwulst und hohler Oberflächlichkeit zum Teil versöhnt. Vielleicht die älteste von jenen Villen ist die Villa Falconieri, jetzt im Besitz des deutschen Kaisers und einer gründlichen Restauration unterworfen. Das Kasino, dessen zierlich reiche Fassade, von denen der anderen gänzlich absticht, ist allerdings in dieser Gestalt erst 1648 erbaut von Borromini. Aber die ganze Anlage stammt aus der frühen Mitte des 16. Jahrhunderts. Das prägt sich auch darin aus, daß man, ganz wie es vor dem Bau der Villa d'Este üblich war, eine möglichst große ebene Gartenfläche zu er- halten suchte, die Terrassen noch nicht in der Weise für den gleichmäßigen


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