. Compendium der Physiologie des Menschen. Physiology. Experimentelle Prüfung des Elektrotonus. 87 katelektrotonisirt gewesenen Theile des Nerven, für eine ganz knrze Zeit einer Verminderung der Erregbarkeit und Leitungsfähigkeit Platz, welche dann aber wieder in Erhöhung derselben für einige Zeit übergeht. Auf der anelektrotonisirt gewesenen Nervenstrecke entsteht sogleich nach Aufhören des Stromes eine ebenso lang andauernde Erhöhung der Reiz- barkeit. Die Erregbarkeit eines Nerven, von dem eine Strecke durchflössen war, ist also kurz nachher für einige Zeit in seiner ganzen Ausdehnung etwas


. Compendium der Physiologie des Menschen. Physiology. Experimentelle Prüfung des Elektrotonus. 87 katelektrotonisirt gewesenen Theile des Nerven, für eine ganz knrze Zeit einer Verminderung der Erregbarkeit und Leitungsfähigkeit Platz, welche dann aber wieder in Erhöhung derselben für einige Zeit übergeht. Auf der anelektrotonisirt gewesenen Nervenstrecke entsteht sogleich nach Aufhören des Stromes eine ebenso lang andauernde Erhöhung der Reiz- barkeit. Die Erregbarkeit eines Nerven, von dem eine Strecke durchflössen war, ist also kurz nachher für einige Zeit in seiner ganzen Ausdehnung etwas erhöht. Um die ausgesprochenen Sätze zu beweisen, muss man vor allen Dingen einen Maassstab der Reizbarkeit haben. Diesen findet man leicht in der kleinsten Stärke eines In- ductionsschlages, der eben noch eine Zuckung auslöst; offenbar ist nämlich, alles Uebrige gleich gesetzt, die Reizbarkeit der Nerven- strecke um so grösser, je kleiner diese Schlagstärke ist. Besetzt man nun den Nerven eines Nerv- muskelpräparates (Fig. 7) mit drei Paar Elektroden, so lassen sich leicht folgende Versuche anstellen, aus denen die vorhin ausgesprochenen Regeln, so weit sie sich auf die extrapolaren Strecken l)eziehen, gefolgert sind. Das mittlere Elektrodenpaar a h kann mit den Enden einer con- stanten galvanischen Kette verbunden werden, und zwar bald so, dass der Strom von a nach b aufsteigend, bald so, dass er von h nach a ab- steigend die intrapolare Strecke a h durchfliesst. Auch muss dafür ge- sorgt sein, dass der Stärke des Stromes ein beliebiger Werth ertheilt werden kann. Die Elektrodenpaare bei c und l)ei d können mit den Enden einer Inductionsrolle verbunden werden. Sind zunächst die bei c damit verbunden und hat man durch einige vorläufige Proben mit verschiedenen Rollenstellungen diejenige Schlagstärke ausfindig gemacht, welche bei unverändertem Nerven eine eben merkliche, noch nicht maximale Zuckung liefert, so giebt dieselbe eine stärkere Zuckung zur


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