. Die Gartenwelt . Vom Apfelblütenstecher durchfressene Apfelblätter. äußerlich wie verbrannt aus, im Innern hatte die Larve des Käfers die Blüte derart ausgefressen, daß hier kein Fruchtansatz erfolgen konnte. Ebenso hatte der Apfelblütenstecher an den Birnbäumen, die bei schwacher Apfelblüte, wie wohl noch nicht allgemein bekannt ist, ebenfalls stark befallen werden, merklichen Schaden verursacht. Wenn sich auch nicht aus jeder Obstblüte eine Frucht entwickeln kann, so ist es doch wohl berechtigt, zu sagen, daß in vielen Jahren der Apfelblütenstecher neben dem Obstwickler der schlimmste Fein


. Die Gartenwelt . Vom Apfelblütenstecher durchfressene Apfelblätter. äußerlich wie verbrannt aus, im Innern hatte die Larve des Käfers die Blüte derart ausgefressen, daß hier kein Fruchtansatz erfolgen konnte. Ebenso hatte der Apfelblütenstecher an den Birnbäumen, die bei schwacher Apfelblüte, wie wohl noch nicht allgemein bekannt ist, ebenfalls stark befallen werden, merklichen Schaden verursacht. Wenn sich auch nicht aus jeder Obstblüte eine Frucht entwickeln kann, so ist es doch wohl berechtigt, zu sagen, daß in vielen Jahren der Apfelblütenstecher neben dem Obstwickler der schlimmste Feind unseres Kernobstes ist. Vorbedingung für eine erfolgreiche Bekämpfung ist die genaue Kenntnis seiner Lebensweise. Diese ist noch nicht bis in ihre Einzelheiten hin klargestellt. Es wurden deshalb an der zoologischen Versuchsstation zu Proskau seit mehreren Jahren die verschiedensten Untersuchungen und Beobachtungen über seine Lebensweise angestellt, die als Unterlage für seine erfolgreiche Bekämpfung dienen können. Der Apfelblütenstecher ist bekanntlich ein kleiner Rüsselkäfer, 4 mm lang, graubraun gefärbt, auf den Flügeldecken befinden sich hellere Querbinden, die sich unter stumpfem Winkel treffen. Die Ueberwinterung erfolgt als Käfer. Als Unterschlupf benutzt er mit Vorliebe borkige Rinde von den verschiedensten Bäumen. Dieses zeigten folgende Beobachtungen an in Zuchtkästen ein- gesperrten Käfern. Wurden in die Kästen Aeste vom Apfelbaume mit glatter Rinde und Aeste von der Eiche mit rauher Rinde gebracht, so verkrochen sich die Käfer vorzugsweise unter die rauhere Eichenrinde. Wurde dagegen eine Moosschicht mit Erde darunter in die Kästen gebracht, so verkrochen sich die Käfer nur dann unter dem Moos, wenn sie sonst keinen passenden Unter- schlupf fanden. Auch draußen in den Anlagen wurde der Käfer nur ausnahmsweise unter Moos, Erde oder dergleichen gefunden, dagegen meist unter rauher, rissiger Rinde, nicht nur an Obst- bäumen, sondern


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