. Die Gartenwelt. Gardening. Illustriertes Wochenblatt für den gesamten Gartenbau. Jahrgang VII. 20. Juni 1903. No. 38. Nachdruck und Nachbildung aus dem Inhalt dieser Zeitschrift wird strafrechtlich verfolgt. Landschaftsgärtnerei. Da Landschaftsbilder der Ebene. Von Willy Lange, Dietharz bei Gotha. (Hierxu zwei Abbildungen.') 'as Gebirge zeigt das Drama der Natur in seinem Höhepunkt; Boden, Fels, Wasser sind in oft jäher Bewegung, fortwährender Veränderung unterworfen. Auch unter den Pflanzen verdrängt eine Art die andere, Kleinste wechseln mit Grössten, Laubholz mit Nadelholz in ganzen Gener


. Die Gartenwelt. Gardening. Illustriertes Wochenblatt für den gesamten Gartenbau. Jahrgang VII. 20. Juni 1903. No. 38. Nachdruck und Nachbildung aus dem Inhalt dieser Zeitschrift wird strafrechtlich verfolgt. Landschaftsgärtnerei. Da Landschaftsbilder der Ebene. Von Willy Lange, Dietharz bei Gotha. (Hierxu zwei Abbildungen.') 'as Gebirge zeigt das Drama der Natur in seinem Höhepunkt; Boden, Fels, Wasser sind in oft jäher Bewegung, fortwährender Veränderung unterworfen. Auch unter den Pflanzen verdrängt eine Art die andere, Kleinste wechseln mit Grössten, Laubholz mit Nadelholz in ganzen Generationen. Die Ebene ist dagegen der versöhnende Abs'chluss des Naturdramas, ein Ausklingen all' ihrer Leidenschaften im scheinbar vollen Gleichgewicht beständiger Ruhe. Auch die Pflanzendecke bleibt gleichförmig, unermessliche Zeiträume hindurch, indem nur Geschlechter gleicher Arten an jeder Oertlichkeit aufeinander folgen. Was einmal „Moor" ist, bleibt Moor, wird selten wieder zum Ur- wald, auf dessen stürzenden, modernden Stämmen es einst entstanden ist. „Saurer Ried" wird selten zur süssen „Wiese" werden; auf der „Heide" weht der Wind den losen Sand hin und her, und nur Kiefern und Heidekräuter ertragen es, heut von ihm fast erstickt zu werden, um morgen die wieder entblössten Wurzelstämme von der Sonne ausdorren zu lassen; „Dünen" und „Geeste" mit bläulichen Gräsern und fahlen Salzkräutern werden nie grüne Wiesen und üppige Fruchtbäume ernähren. Die genannten Landschaftcharaktere, deren Besprechung wir uns hier versagen müssen, soviel Anziehendes sie dem Naturkenner auch im einzelnen bieten, erinnern uns daran, dass die Ebene in ihrer Vollendung uns so wenig Vorbild für den Garten sein kann, als das Gebirge in seinen höchsten Gipfeln. Unsere Zeit hat gelernt, aus allen Er- scheinungen die Sprache ihrer Umrisslinien neben der Farbenwirkung zu vernehmen. In diese Sprache übersetzt, würde der Gebirgs- lan


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