. Denkschriften der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Classe. 42 Carl Nicoladon i. Theorie der Architecturveränderung durch Pressung und fortgepflanzten Markdruck ins Feld geführt wer- den kann.' Es versteht sich von selbst, dass, wenn der Wirbelring von einem anderen Punkte her und in anderer Richtung als bei der reclinirten Skoliose gepresst wird, andere Formstörungen eintreten müssen, die man aber an der Hand obiger Vorstellungen wird voraussehen können. Wird ein Wirbel einfach sagittal von hinten nach vorne zusammengepresst, so wird sein Wirbello


. Denkschriften der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Classe. 42 Carl Nicoladon i. Theorie der Architecturveränderung durch Pressung und fortgepflanzten Markdruck ins Feld geführt wer- den kann.' Es versteht sich von selbst, dass, wenn der Wirbelring von einem anderen Punkte her und in anderer Richtung als bei der reclinirten Skoliose gepresst wird, andere Formstörungen eintreten müssen, die man aber an der Hand obiger Vorstellungen wird voraussehen können. Wird ein Wirbel einfach sagittal von hinten nach vorne zusammengepresst, so wird sein Wirbelloch symmetrisch sagittal in die Länge gezogen werden und sein Körper mit Verjüngung seiner Front von hinten nach vorne in sagittaler Richtung gestreckt werden. Ein umgekehrter Druck wird wegen der Stabilität des Segmentum interarticulare das Wirbelloch von vorne nach hinten verengern und in die Quere erweitern. - Eine rein skoliotischc Verkrümmung ohne gleichzeitige Reclination wird den Wirbelkörper direct gegen die Convexität hin drängen und am Körper reine Pressungs- und Blähungsdifformitäten mit fron- talem Fortschreiten, d. i. eine reine Keilgestalt des Wirbels erzeugen. Das Wirbelloch wird aber in letzterem Falle entsprechend der Stabilität des Segmentum interarticulare und der Verschiebung, welche die vordere durch Streckung allmälig an Länge zunehmende Parallele des oben gezeichneten Trapezes erleidet, nothwendig von vorne nach hinten enger werden müssen, ein Vor- gang, den nebenstehendes Schema erläutert. (Fig. VI.) Die Wirbelsäule Nr. III besass aber einen solchen im Scheitel einer linkseitigen Skoliose gelegenen I. Lendenwirbel, in welchem sie auch gleichzeitig nach hinten ausgebogen, also nach vorne geneigt war. Dort fehlte daher jede Reclination. Es bestand nicht blos relative, sondern sogar absolute Inclination, eine Kypho-Skoliosis sinistra. Dort mussten daher alle Reclinationserscheinungen fehlen und zur reinen Wirkung der Skoliose nur noch d


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