. Die Reizleitungsvorgäiige bei den Pflanzen. 25 SO ist docli seltsamerweise vielfach die phototropische Empfindlichkeit ungleichmässig verteilt: In allen sicher bekannten, derartigen Fällen ist es eine kurze, nur wenige Millimeter (beim Kotyledo von Avena z B 3 mm, Rothert 1894, S. 49) lange Spitzenregion des Organes, die durch' besonders grosse phototropische Empfindlichkeit ausgezeichnet ist während der ganze übrige, basale Teil in geringerem, oft sehr viel geringerem Grade hehotropisch empfindlich ist. Dies lässt sich durch folgende Versuchsanord- nung leicht nachweisen (Rothert 1894, S. 5
. Die Reizleitungsvorgäiige bei den Pflanzen. 25 SO ist docli seltsamerweise vielfach die phototropische Empfindlichkeit ungleichmässig verteilt: In allen sicher bekannten, derartigen Fällen ist es eine kurze, nur wenige Millimeter (beim Kotyledo von Avena z B 3 mm, Rothert 1894, S. 49) lange Spitzenregion des Organes, die durch' besonders grosse phototropische Empfindlichkeit ausgezeichnet ist während der ganze übrige, basale Teil in geringerem, oft sehr viel geringerem Grade hehotropisch empfindlich ist. Dies lässt sich durch folgende Versuchsanord- nung leicht nachweisen (Rothert 1894, S. 57 ff.): Beleuchtet man den be- sonders empfindlichen Spitzenteil einseitig, den weniger empfindlichen Basalteil ebenso intensiv oder auch etwas intensiver einseitig allein von der genau entgegengesetzten Seite (vergl. Fig. 8 /), so tritt die Krümmung im unteren Teile zwar zunächst im Sinne des direkten Lichteinfalles ein (Fig. 8 II), schlägt aber einige Stunden nach Ver- suchsbegiun in eine genau entgegengerichtete Krümmung um, im Sinne des Lichteinfalles auf die einseitig beleuchtete Spitze ( ///). Solche Fälle einer ungleichmässigen Verteilung der helio- tropischen Empfindlichkeit sind offenbar Über- gangsglieder zwischen der gleichen Verteilung der Empfindlichkeit und der völligen Trennung der Perzeptions- und Reaktionszone. Erwähnt sei hier, dass nicht nur der tro- pistisch wirkende Lichtreiz in den Pflanzen ge- leitet wird. Die photische Reizung scheint auch noch duktorische Vorgänge einzuleiten, die an- ders geartete Reaktionen auslösen. Doch sind sie bisher nicht näher untersucht worden. So soll z. B. nach Ba talin (1871, S. 244; 1877, S. 147 ff.) die photonastische Bewegung, welche die Schlafstellung herbeiführt, in den Gelenken der Blätter von Oxalis Aceto- sela auch dann erfolgen, wenn man nur die Blattspreite, aber nicht die Gelenke verdunkelt. Nach Schellenberg (1902, S. 20 ff.) hemmt bei den Kemihngen emiger Gräser (Hafer, Weizen, Gerste)
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