. Die Gartenwelt . Der Pavillon im Schlol.'ipark Bellevue, dessen Ausschmückung die Orchideenfirma Beyrodt-Marienfelde übernommen hat. haltsort benutzt wurde, ist reich an interessanten Daten und Begebenheiten. Seine Gründung geht zurück auf die An- siedlung eines aus Frankreich geflüchteten Protestanten, namens Bechier, durch Friedrich Wilhelm I. zur Einrichtung einer Maulbeerplantage. Das Unternehmen glückte nicht, und Bellevue wechselte wiederholt seinen Besitzer, bis es im Jahre 1746 durch Kaufvertrag Eigentum Knobelsdorffs wurde, jenes Surintendanten Friedrichs des Großen, der sich um die


. Die Gartenwelt . Der Pavillon im Schlol.'ipark Bellevue, dessen Ausschmückung die Orchideenfirma Beyrodt-Marienfelde übernommen hat. haltsort benutzt wurde, ist reich an interessanten Daten und Begebenheiten. Seine Gründung geht zurück auf die An- siedlung eines aus Frankreich geflüchteten Protestanten, namens Bechier, durch Friedrich Wilhelm I. zur Einrichtung einer Maulbeerplantage. Das Unternehmen glückte nicht, und Bellevue wechselte wiederholt seinen Besitzer, bis es im Jahre 1746 durch Kaufvertrag Eigentum Knobelsdorffs wurde, jenes Surintendanten Friedrichs des Großen, der sich um die Gestaltung des Tiergartens und des Parks von Sanssouci und um zahlreiche kunsthistorisch wichtige Bauten unsterbliche Verdienste erworben hat. Knobelsdorff ist der eigentliche Be- gründer von Bellevue. Er errichtete sich auf dem Grundstück ein Wohnhaus, das noch heute erhalten ist und einen Teil der Hofgärtnerwohnung bildet, und ver- größerte die Anlagen. Nach Knobelsdorffs Tode hatte Bellevue wieder eine bewegte Zeit. Im Jahre 1764 wurde auf dem Grundstück eine Leder- und Maroquin- fabrik ins Leben gerufen, die aber sehr bald wieder in Verfall geriet. Im Jahre 1784 erwarb den ganzen Besitz Prinz Ferdinand von Preußen, der jüngste Bruder Friedrichs des Großen, der seit 1757 an den Folgen einer im Felde zugezogenen schweren Er- kältung litt, trotzdem aber das hohe Alter von 83 Jahren erreichte. Ferdinand ließ in den Jahren 1784 und 85 durch den Architekten Boumann, Sohn des Oberbau- direktors Friedrichs des Großen, Johann Boumann, den Schloßbau ausführen und wandte sich anschließend der Neugestaltung des Parkes zu. Die Maulbeerplantage wurde durch Beschaffung von Bäumen und Sträudiern allmählich zu einem der schönsten Parks der Umgebung von Berlin um- gestaltet. Es wurde ein Rosengarten angelegt, die Anlagen reichlidi durch Wasser, Brückenbauten und Bildwerk belebt, Gewächshäuser errichtet und das Ganze dem Publikum eröffnet. — Der Nach- folger F


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