Handbuch der Kinderkrankheiten . dichteste Imprägnation sämmtlicher Gewebstheilemit Bacterien beobachteten: so wird man nicht umhin können, diesenkleinen Krankheitserregern, deren Naturgeschichte zwar erst in den er-sten Stadien sich befindet, eine wichtige Rolle in der Pathogenese unseresLeidens einzuräumen. Doch ist zur Zeit noch uicht zu bestimmen , obdie Eigenthümlichkeiten, die die Pertussispneumonie im Vergleich zurMasernpneumonie etc. bietet, durch die Verschiedenheit dieser Gebildeoder durch die Verschiedenheit in der Natur und Verlauf des Catarrhsoder der Entzündung, die sie erregen,


Handbuch der Kinderkrankheiten . dichteste Imprägnation sämmtlicher Gewebstheilemit Bacterien beobachteten: so wird man nicht umhin können, diesenkleinen Krankheitserregern, deren Naturgeschichte zwar erst in den er-sten Stadien sich befindet, eine wichtige Rolle in der Pathogenese unseresLeidens einzuräumen. Doch ist zur Zeit noch uicht zu bestimmen , obdie Eigenthümlichkeiten, die die Pertussispneumonie im Vergleich zurMasernpneumonie etc. bietet, durch die Verschiedenheit dieser Gebildeoder durch die Verschiedenheit in der Natur und Verlauf des Catarrhsoder der Entzündung, die sie erregen, oder der begleitenden Krankheitoder ob durch noch andere Momente zu erklären sei. Eine der auffälligsten und vielfach discutirten Lungenveränderun-gen , die man bei catarrhalischer Pneumonie trifft, ist die Atelectasen-bildung. Man erklärte sich deren Zustandekommen so: Das Lumen derfeinern Bronchien ist in Folge der entzündlichen Schwellung der Schleim-haut bedeutend verengt. Durch den abgesonderten Schleim und Eiter. Oscar Wyss, Catarrhalpneumonie. Pathogenese. 753 wird dasselbe, wenn dieses Secret eine gewisse Massenliaftigkeit er-reicht hat, völlig verstopft. Durch die Inspirationsbewegungen wirdder Schleim aus weitern Theilen des Bronchialrohres gegen engere hinaspirirt; dadurch ein so fester Verschluss des Bronchialrohrs erzielt^dass keine Luft zwischen Propf und Bronchialwand in die hinter demPfropf liegenden abgeschlossenen Lobuli hineingelangt. Bei der Exspi-ration dagegen wird der Propf wieder etwas hinausgetrieben ; ein Theilder rückständigen Luft wird anfangs noch bei gewöhnlicher Exspira-tion , später nur noch bei forcirtem Exspirium, Hustenstössen, ausge-trieben , bis zuletzt ein Luftresiduum bleibt, das abgeschlossen diesem Lungenabschnitt tritt H3^perämie des Gewebes, starke Fül-lung der Alveolargefässe, Resorption der abgeschnürten Luftpartie, Col-laps des Lungengewebes, Atelectase ein. Bartels hat, weil er richtig beobachtete, dass


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