Geschichte des florentinischen Grabmals von den ältesten Zeiten bis Michelangelo . des einenBeines zugleich auch die trecentistischen Nachklänge in Haltung und Gewandung gemein hat. Die Formen Donatellos und der Antike gehen in den beiden Statuen einen nichtgerade glücklichen Kompromiss ein. Neben der allgemeinen besitzen die beidenStatuen auch noch für den Entwicklungsgang von Michelozzos künstlerischemSchaffen eine besondere Bedeutung, indem sie uns zeigen, dass die Vorliebefür die antiken Formen mehr und mehr überhand nimmt und diese, geistlos nach-gebetet, notwendigerweise in Konflikt komm


Geschichte des florentinischen Grabmals von den ältesten Zeiten bis Michelangelo . des einenBeines zugleich auch die trecentistischen Nachklänge in Haltung und Gewandung gemein hat. Die Formen Donatellos und der Antike gehen in den beiden Statuen einen nichtgerade glücklichen Kompromiss ein. Neben der allgemeinen besitzen die beidenStatuen auch noch für den Entwicklungsgang von Michelozzos künstlerischemSchaffen eine besondere Bedeutung, indem sie uns zeigen, dass die Vorliebefür die antiken Formen mehr und mehr überhand nimmt und diese, geistlos nach-gebetet, notwendigerweise in Konflikt kommen mussten mit der donatelloschen,subjektiven Formensprache. Erst durch das völlige Verlassen dieses Vorbildesvermochte Michelozzo sich zu einer harmonischen Ausdrucksweise durchzuringen, die er diiicli die Naciiaiimung der Art Liiea della Robbias erlangte. Zwischender Fertigstellung dieser Statuen und der segnenden Gestalt Christi müssen, fallssie von Micheiozzo allein gearbeitet sind, mehrere Jahre liegen, soweit sind siein stilistischer Hinsicht voneinander Abb. 66. Wie hat man nun diese beiden Gestalten an das Grabmal angebracht? Schmarsowmeint, sie seien ähnlich wie die «Engel» des Brancaccigrabmals zu lläupten undFüssen des Toten gestanden. Für diese Annahme würde manches sprechen: vor allem 128 die Flachlieit der Figuren, vielleicht aiicii die Reste von Einlasspiatteii, die ganz un-regelmässig ohne Rücksicht auf eine schöne Fuge geschnitten sind und denigemässan einer hohen, dem Auge des Beschauers unsichtbaren Stelle, angebracht gewesensein mussten. Allein nur schwer vermag man sich diese grossen Figuren zu Häuptenund Füssen des Toten stehend zu denken, zwischen denen noch obendrein die mächtigeGestalt Christi erscheint. Dieser plastische Schmuck hätte, in den engen Raum ge-drängt, die liegende Figur des Toten f()rmlich erdrücken müssen. Auch bereitet dannder Schmuck der Lunette Schwierigkeiten, da eine weitere Skulpturenpracht andi


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