. Allgemeine Biologie. Biology; Cells. 692 Vierundzwanzigstes Kapitel. in toto durch die Schnittöffnung nach außen entleert wird, noch stammt sie von dem Hornhautepithel ab, an welches man, im Hin- blick auf die normale Entwicklung, zunächst denken wird. Vielmehr führt die neue Anlage ihren Ursprung auf das Epithel des Irisrandes (Fig. 468-—471), d. h. auf den Band des sekundären Augen- bechers zurück; sie entwickelt sich also durch eine ganz offen- bare Heteromorphose aus einem Zellenmaterial, das von der Wand des primären Vorderhirnbläschens herrührt und das in der ganzen Reihe der Wirbeltie


. Allgemeine Biologie. Biology; Cells. 692 Vierundzwanzigstes Kapitel. in toto durch die Schnittöffnung nach außen entleert wird, noch stammt sie von dem Hornhautepithel ab, an welches man, im Hin- blick auf die normale Entwicklung, zunächst denken wird. Vielmehr führt die neue Anlage ihren Ursprung auf das Epithel des Irisrandes (Fig. 468-—471), d. h. auf den Band des sekundären Augen- bechers zurück; sie entwickelt sich also durch eine ganz offen- bare Heteromorphose aus einem Zellenmaterial, das von der Wand des primären Vorderhirnbläschens herrührt und das in der ganzen Reihe der Wirbeltiere zu der Linsenanlage niemals in irgendeiner Beziehung gestanden hat. Noch merkwäirdiger aber wird die Heteromorphose dadurch, daß die Umwandlung eines Teils des Randes des Augenbechers in eine Linse sich in sehr ähnlicher Weise vollzieht, wie die normale Entwicklung der Linse aus dem äußeren Keimblatt (Fig. 468—471). Äußeres und inneres Blatt des Augenbechers, aus welchem die vorhandenen Pigmentkörnchen. Fig. 471. Vollständig neu regulierte Linse einer wie in Fig. 469 und 470 operierten Tritonlarve. 40 Tage nach der Operation. Nach Erik Müller. allmählich ganz schwinden, weichen an einer kleinen Stelle des oberen Randes auseinander. Es bildet sich so aus ihnen .ein kleines Linsen- säckchen (Fig. 469). An seiner hinteren Wand wachsen die Zellen zu langen Linsenfasern aus, während aus den Zellen der vorderen Wand das Linsenepithel entsteht (Fig. 470). Im Laufe der weiteren Differenzierung löst sich die Linsenanlage vom Irisrand ganz ab und wird regelrecht in die Mitte der Pupille auf- genommen (Fig. 471). Auch in unserem fünften Beispiel verhält sich das Zellenmaterial des Irisrandes wie ein indifferentes Keimgewebe, welches unter den ver- änderten Bedingungen infolge unbekannter Reize ein Vermögen gewinnt, welches wir den Zellen dieser Gegend im ganzen Stamm der Wirbel- tiere gewöhnlich nicht innewohnen sehen. Überblicken wir noch einmal die in


Size: 1915px × 1305px
Photo credit: © Library Book Collection / Alamy / Afripics
License: Licensed
Model Released: No

Keywords: ., bookcentury1900, bookdecade1920, booksubjectbiology, bookyear1923