. Die Gartenwelt . Abb. 3. Polnischer , 1. Dorfe, das von der Ferne gesehen mit seinen grauen Stroh- dächern einer weidenden Schafherde gleicht. (Bild 2.) Manchmal ist es fast schwer, den schmalen Eingang zum Dorfe zu finden, so drängen sich die Häuschen wie Schutz und Wärme suchend aneinander. Die nächste Umgebung des Hauses selbst trägt den Charakter größter Sorglosig- keit, und fast ein Wunder ist es oft, daß diese kleinen Häuschen nicht ganz im Morast versinken. Die Umgebung der Wohnungen und die Höfe selbst (Bild 3 und 4) sind bei anhaltendem Regenwetter ein einziger Morast, den of


. Die Gartenwelt . Abb. 3. Polnischer , 1. Dorfe, das von der Ferne gesehen mit seinen grauen Stroh- dächern einer weidenden Schafherde gleicht. (Bild 2.) Manchmal ist es fast schwer, den schmalen Eingang zum Dorfe zu finden, so drängen sich die Häuschen wie Schutz und Wärme suchend aneinander. Die nächste Umgebung des Hauses selbst trägt den Charakter größter Sorglosig- keit, und fast ein Wunder ist es oft, daß diese kleinen Häuschen nicht ganz im Morast versinken. Die Umgebung der Wohnungen und die Höfe selbst (Bild 3 und 4) sind bei anhaltendem Regenwetter ein einziger Morast, den oft nur schmale, erhöhte Fußsteige gangbar machen, damit man zu den Eingängen der Wohnungen gelangen kann. Die Natur ist gütig und verleiht selbst dieser Verlassen- heit oft einen Schimmer von Anmut (Abb. 5), die dem flüchtig Vorübergehenden das Gefühl eines landschaftlichen Reizes verleiht. Wir sind ja so leicht geneigt, selbst in der tiefsten Armut und Verlassenheit so etwas wie ein verwunschenes Paradies zu sehen. Allzuleicht kommen in uns dann die atavistischen Erinnerungen an die einfache, auf gänzlicher Wunschlosigkeit begründete Lebens- weise unserer eigenen Vorfahren zur Vor- herrschaft, als eine Art Gegengewicht gegen eine nicht zu leugnende Sättigung mit all den kulturellen Erleichterungen, die vor dem Kriege hie und da recht bedenklich zu werden drohten. Heute hat mancher im Feldleben Gelegenheit gehabt und gefunden, den Unterschied auszuprobieren und sich von der krankhaften Neigung zu jener romantischen Verlassenheit zu kurieren. Viel hat die deutsche Hand mit eisernem Besen fortgefegt, und manches Dorf und manche Stadt hat die seit Jahrzehnten entbehrte Generalreinigung über sich ergehen lassen müssen. Die gesundheitliche Notwendigkeit erforderte in erster Linie die Aufnahme eines durchgreifenden Kampfes gegen den Schmutz, denn in der Verschmutzung der Be- völkerung, der Truppen und deutschen Beamten lag gleichzeitig die Gefahr der Seuchenver


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