. Die Gartenwelt . Piatanthera bifolia, zweiblättrige Stendelwurz. Alle hier angeführten Orchideen erhalten sich von allen einheimischen noch am längsten und vermehren sich zum Teil von selbst. Aus diesen Gründen sind sie in erster Linie mit zur Anpflanzung in landschaftlich gehaltenen größeren Gärten und Parks zu empfehlen. Sie lieben alle Kalk und frischen, kühlen Boden. Letzteres Bedürfnis kann man nach meinen Beobachtungen am ehesten noch mit erreichen, wenn man den Boden durch Anreicherung von Moorbrocken, Torf- mull und Torfstreu wasserhaltig macht. Setzt man ab und zu das ganze Erdreich


. Die Gartenwelt . Piatanthera bifolia, zweiblättrige Stendelwurz. Alle hier angeführten Orchideen erhalten sich von allen einheimischen noch am längsten und vermehren sich zum Teil von selbst. Aus diesen Gründen sind sie in erster Linie mit zur Anpflanzung in landschaftlich gehaltenen größeren Gärten und Parks zu empfehlen. Sie lieben alle Kalk und frischen, kühlen Boden. Letzteres Bedürfnis kann man nach meinen Beobachtungen am ehesten noch mit erreichen, wenn man den Boden durch Anreicherung von Moorbrocken, Torf- mull und Torfstreu wasserhaltig macht. Setzt man ab und zu das ganze Erdreich unter Wasser, wie es hier z. B. mit Orchis incarnata und Epipactis palustris geschieht, beide zu- sammen auf einem vertieften Beetchen nahe der Wasserleitung stehend, welches somit leicht einmal kurz überflutet werden kann, so trägt man zur Langlebigkeit der angepflanzten Orchideen bei. Auch eine lockere Grasnarbe ist zu diesem Zweck sehr günstig, weil dann die Stelle, in welcher die Wurzelknollen stecken, nicht zu sehr austrocknen kann, und letztere vor allen Dingen nicht den direkten Sonnenstrahlen ausgesetzt sind. Dies ist meines Erachtens hier ein wesentlicher Punkt mit, da sich selbst typische Waldorchideen, wie z. B. Piatanthera bifolia, unter einer Grasdecke bei ziemlich sonnigem Standort hier schon lange erhalten haben. Das Kalkbedürfnis deckt man am besten mit Mergel- oder Tonbrocken, Lehmbauschutt, auch gewachsenem Lehmboden. Vor allen Dingen studiere man die Standorte in der freien Natur, man wird dann am ehesten noch mit zum Ziele kommen; denn gerade in der Kultur der besseren Heimatpflanzen ist uns die Natur die beste Lehr- meisterin. Ganz besonders gibt sie uns Fingerzeige zur Behand- lung der Orchideen, die mit besonderer Sorgfalt gepflegt werden müssen und aus diesem Grunde niemals Massenpflanzen werden können, sondern nur dort gedeihen werden, wo sie mit be- sonderer Liebe und Pflege behandelt werden und die zu ihrer Kultur notwendigen Handgriff


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