. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. Einleitendes. In der Atmosphäre kommen ausser horizontalen Luftströmen auch vertikale vor. Diese vertikalen Bewegungskomponenten werden durch ihre thermodynamischen Eigen- schaften für eine Menge von atmosphärischen Erscheinungen teils direkt, teils indirekt sehr einflussreich. Die Temperaturänderung in trockenen Luftmassen, welche sich beim Aufsteigen durch Ausdehnung abkühlen und beim Herabsinken durch Zusammenpressung erwärmen, ist durch die PoissoNsche Gleichung gegeben und beträgt ungefähr 1° pro 100 m Höhen- änderung bei adiabatischer Zust
. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. Einleitendes. In der Atmosphäre kommen ausser horizontalen Luftströmen auch vertikale vor. Diese vertikalen Bewegungskomponenten werden durch ihre thermodynamischen Eigen- schaften für eine Menge von atmosphärischen Erscheinungen teils direkt, teils indirekt sehr einflussreich. Die Temperaturänderung in trockenen Luftmassen, welche sich beim Aufsteigen durch Ausdehnung abkühlen und beim Herabsinken durch Zusammenpressung erwärmen, ist durch die PoissoNsche Gleichung gegeben und beträgt ungefähr 1° pro 100 m Höhen- änderung bei adiabatischer Zustandsänderung. Durch die Abkühlung beim Aufsteigen kommen in feuchten Luftmassen Kondensationserscheinungen und dabei entwickelte Wärmereaktionen hinzu, welche zuerst von Lord Kelvin berechnet worden sind. Diese thermodynamischen Prinzipien hat Hann zuerst im vollen Umfange auf meteorologische Erscheinungen angewendet. Durch Kondensation in den höheren Schichten, Schwerewirkung und Stagnation in den unteren überwiegt die Erkaltung unten und die Erwärmung oben, sodass die in der Atmosphäre tatsächlich vorhandene Wärmeabnahme mit der Höhe im allgemeinen viel kleiner wird als die adiabatische und im Mittel nur ca. ° pro 100 m beträgt. Unter anderm hat dies zur Folge, dass ein absteigender Luttstrom unten Erwärmung hervorruft. Die dynamische Erwärmung beim Absteigen der Luft hat eine Abnahme der relativen Feuchtigkeit und also Aufheiterung zur Folge. Sogar die absolute Feuchtigkeit muss durch sinkende Luftströme vermindert werden, weil die Feuchtigkeit mit der Höhe rasch abnimmt. Da die Trockenheit, besonders das Fehlen der Kondensationsprodukte, für die Strahlungsverhältnisse, besonders für die Ausstrahlung sehr günstig ist, können hierdurch sehr bedeutende indirekte Wirkungen der absteigenden Luftströme entstehen. Diese indirekten Strahlungswirkungen müssen an der Erdoberfläche die häufigsten werden, weil das Absteigen bis zum Boden im allge
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