. Bonner zoologische Beiträge : Herausgeber: Zoologisches Forschungsinstitut und Museum Alexander Koenig, Bonn. Biology; Zoology. Brutpñegestrategien bei Belontiiden 317 Zweifellos wurden diese Verhaltensweisen unabhängig voneinander erworben. Ich deute sie als Konvergenzen. Entsprechendes gilt für das gleichzeitige Auftreten in ver- schiedenen Gattungen vom Versteckbrüten, Maulbrüten und vielleicht selbst beim Schaumnestbau, wenn man dort Schwimmei- und Sinkeiformen gegenüberstellt. Innerhalb der Gattung Betta dürfte es in der Praxis nicht einfach sein, beim Maul- brüten parallele Evolution i
. Bonner zoologische Beiträge : Herausgeber: Zoologisches Forschungsinstitut und Museum Alexander Koenig, Bonn. Biology; Zoology. Brutpñegestrategien bei Belontiiden 317 Zweifellos wurden diese Verhaltensweisen unabhängig voneinander erworben. Ich deute sie als Konvergenzen. Entsprechendes gilt für das gleichzeitige Auftreten in ver- schiedenen Gattungen vom Versteckbrüten, Maulbrüten und vielleicht selbst beim Schaumnestbau, wenn man dort Schwimmei- und Sinkeiformen gegenüberstellt. Innerhalb der Gattung Betta dürfte es in der Praxis nicht einfach sein, beim Maul- brüten parallele Evolution im Sinne von Mayr 1975, S. 185, („Ähnlichkeiten, die auf den gemeinsamen Besitz unabhängig erworbener phänotypischer Eigenschaften beruhen, die aber von einem gemeinsamen Genotypus hervorgebracht sind, welcher von einem gemeinsamen Vorfahren herrührt") von typischen Konvergenzen abzu- grenzen. Welche von beiden Möglichkeiten zutreffen könnte, soll hier nicht im einzel- nen diskutiert werden, wenn ich von „konvergenten Trends" schreibe. Wenn jedoch innerhalb eines nahen Verwandtschaftskreises ein Merkmal so häufig entsteht wie das Maulbrüten in der Gattung Betta (Kampffische), darf man vermuten, daß es sich um parallele Evolution im Sinne von Mayr handelt, nicht um Konvergenz im eigent- Uchen Sinne (Abb. 4). Bei den maulbrütenden Kampffischen zeigt sich eine Tendenz hin zum schnellen Sicherstellen des Laichs im Maul. Bei der hier am wenigsten fortgeschrittenen Art {B. unimaculata) muß das Männchen die Eier vom Boden auflesen, während das Weibchen zum Atmen an die Wasseroberfläche schwimmt. Der Laich ist eine ver- gleichsweise lange Zeit weniger gesichert als bei fortgeschritteneren Arten. Dort schnappt das Weibchen die Eier sofort nach der Ablage aus der Körperhöhle des Männchens auf und übergibt sie dann seinem Männchen, Die Eiübergabe gleicht bei. Abb. 12: Eiübergabe beim Maulbrüter Betta edithae. Gerade hat das kleinere Weibchen dem
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