. Die Gartenwelt. Gardening. 594 Die Gartenwelt. VII, 50 Anders beim periodischen Schmuck, wie er aus Anlass von Festen und Empfängen in den Strassen ersteht. Da ist die Schmückung mit Blumen und Grün — sicherlich doch die ursprünglichste und natürlichste Art — zurückgedrängt durch glänzende Architekturgebilde von Stuck und Tünche, die, weil scheinbar aus festem Stoffe bestehend, die Strassen- physiognomie unkenntlich machen und als schöner Theater- apparat ein eigen Licht werfen auf die Vorgänge, welche zwischen ihnen sich abspielen. Dem Pflanzenschnmck haften solche Bedenken nicht an, und da


. Die Gartenwelt. Gardening. 594 Die Gartenwelt. VII, 50 Anders beim periodischen Schmuck, wie er aus Anlass von Festen und Empfängen in den Strassen ersteht. Da ist die Schmückung mit Blumen und Grün — sicherlich doch die ursprünglichste und natürlichste Art — zurückgedrängt durch glänzende Architekturgebilde von Stuck und Tünche, die, weil scheinbar aus festem Stoffe bestehend, die Strassen- physiognomie unkenntlich machen und als schöner Theater- apparat ein eigen Licht werfen auf die Vorgänge, welche zwischen ihnen sich abspielen. Dem Pflanzenschnmck haften solche Bedenken nicht an, und da er auch den Vorteil der Wohlfeilheit auf seiner Seite hat und ebenso künstlerisch und dekorativ wirkt als die Scheinarchitektur, so darf man ihm wohl noch eine Zukunft voraussagen. Wie simpel und doch elegant ist beispielsweise der Fahnenmast auf unserem Bild Seite 593. Ein Blumen- tisch aus einem Blumenbeete emporragend, dann eine Fahnen- garnitur, ein Blumenkorb und schliesslich die Fahne. Auf öffentlichen Plätzen paarweis oder zu mehreren angebracht wirken derartige Masten vortrefflich. Wichtig ist besonders die reiche Ausstattung von Blumentisch und Blumenkorb. Ebenso einfach ist die Ehrenpforte, die unser Bild Seite 595 uns vorführt. Ein Mastenpaar auf jeder Seite der Strasse, durch über dem Fahrdamm gekreuzte Stangen, vergoldetes Netzwerk und Gruirlanden verbun- den. Sie treten hervor aus einem Sockel, der, weil mit auf Maschendraht gebundenem Fichtenreisig verkleidet, wie eine Hecke wirkt aus der Barockzeit, welche Vorstellung die seitlichen Ansätze in ihrer Form unterstützen. Das Bild dieser Seite zeigt eine Seitenansicht dieses Mastenpaares. Das Mastenpaar ist in halber Höhe durch eine Blumenkrippe und wreiter oben durch Guirlanden gekuppelt, wäh- rend der Sockel durch Dekorationspflanzen und bronzierte Jlexgewinde geziert ist. Ganz ähnliche, wie wohl etwas kleinere Sockel (1,75 X 2,50 X 1,50) zeigt das dritte Bild Seite 597. Der Hauptvorzng d


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