. Allgemeine Physiologie. Ein Grundriss der Lehre vom Leben. Physiology, Comparative. Von den elementaren Lebenserseheinungen. 177 ;elit,. die hier am grossen Tropfen verhältnissniässig schnell vor sich verläuft in der kleinen lebendigen Zelle selir allmählich. Man hat in der Botanik lange einen recht unfruchtbaren Streit geführt, ob die Cellulosemembran der PÜanzenzelle durch „I n t u s s u s c e p t i 0 n", d. h. durch Zwischen- lagerung neuer Theilchen zwischen die alten oder durch „Apposition'', d. h. durch äussere Anlagerung geschieht ^), ein Streit, der im Auschluss an die unglückli
. Allgemeine Physiologie. Ein Grundriss der Lehre vom Leben. Physiology, Comparative. Von den elementaren Lebenserseheinungen. 177 ;elit,. die hier am grossen Tropfen verhältnissniässig schnell vor sich verläuft in der kleinen lebendigen Zelle selir allmählich. Man hat in der Botanik lange einen recht unfruchtbaren Streit geführt, ob die Cellulosemembran der PÜanzenzelle durch „I n t u s s u s c e p t i 0 n", d. h. durch Zwischen- lagerung neuer Theilchen zwischen die alten oder durch „Apposition'', d. h. durch äussere Anlagerung geschieht ^), ein Streit, der im Auschluss an die unglückliche Ver- gleichung oder vielmehr Unterscheidung Naegeli's zwischen dem Wachsthum der Krystalle und Organismen entstanden ist, bis man in neuerer Zeit mehr und mehr zu der Ansicht gekommen ist, dass beide For- men zum Wachsthum der Zellmembran führen, die eine zum Flächen-, die andere zum Dicken- wachsthum. Wenn der Protoplasmakörper der Zelle selbst sich vergrössert, wird die Membran gedehnt. Dabei entstehen zw^ar in der Regel keine wirklichen Risse, wie in der künstlichen Zelle, wohl aber werden in Folge der Dehnung die Zwischenräume zwischen den einzelnen Theilchen der Mem- bran w'eiter und grösser, so dass neue Theilchen vom Protoplasma her dazwischentreten können. Andererseits aber zeigt die bei starken Vergrösserungen sichtbare Schichtung der Zellmembran parallel der Fläche, die mit zunehmendem Dickenwachsthum immer deutlicher wird, dass auch eine Dickenzunahme durch Apposition vorhanden ist (Fig. 62). Wenn die Zellen in ihrem Stoffwechsel continuirlich Stoffe pro- duciren und nach aussen abscheiden, so entstehen allmählich jene gewaltigen consistenten Massen, die bei mehrzelligen Geweben, w^o die Producte der einzelnen Zellen untereinander verschmelzen, wie z. B. beim Knorpel und Knochen (Fig. 63 und 64), die sogenannten Fig. 62. Zellwand einer Markzelle von Clematis mit Dickenwachsthums- schiehton. Nach Steasbtjrger. Fig. 63. K n o c h e n q u e r
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