. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. 214 J. J. TlKKANEN. Die Engel. In der Regel sind auch hier, wie in den griechischen Psalter- illustrationen, nur in ungleich weiterer Ausdehnung, die Engel die Vermittler zwischen Himmel und Erde. Es wird kaum leicht sein, sonst noch ein Kunst- denkmal aufzuweisen, wo Engel so zahlreich vorkommen oder wo ihnen so man- nigfaltige Aufgaben angewiesen sind, entweder als Ausfuhrer der Gott selbst im Texte meta- phorisch zugeschriebenen Functionen oder als Vollstrecker der göttlichen Waltung im all- gemeinen. Man sieht sie z. B. eine Stadt bauen — Ps


. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. 214 J. J. TlKKANEN. Die Engel. In der Regel sind auch hier, wie in den griechischen Psalter- illustrationen, nur in ungleich weiterer Ausdehnung, die Engel die Vermittler zwischen Himmel und Erde. Es wird kaum leicht sein, sonst noch ein Kunst- denkmal aufzuweisen, wo Engel so zahlreich vorkommen oder wo ihnen so man- nigfaltige Aufgaben angewiesen sind, entweder als Ausfuhrer der Gott selbst im Texte meta- phorisch zugeschriebenen Functionen oder als Vollstrecker der göttlichen Waltung im all- gemeinen. Man sieht sie z. B. eine Stadt bauen — Ps. Gl, 17: „Weil der Herr Zion baute" (Springer, Taf. VH), und die Riegel eines Stadtthores befestigen — Ps. CXLVII, 2: „Denn er macht fest die Riegel deiner Thore". Besonders stark ist aber das Verhältniss der Engel zu den Menschenkindern betont. Sie sal- ben die Heiligen Gottes mit Oel (Ps. XXH, ö; LXXXVHI, 21; CXXXH, 2), sie setzen ihnen eine Krone auf das Haupt (Ps. XX, 4; Fig. 168), bekränzen sie (Ps. V, 13; GH, 4 — Abb. weiter unten) '), beschatten sie mit ihren Flügeln (Ps. XXXV, 8; LVI, 2: Springer, Taf. VI; LX, 9) oder Schildern (Ps. V, 13), mit Schirmen ^) (Ps. XXVII, 7: „Der Herr ist mein Beschützer") oder mit ausgebreiteten Tüchern^). ') So oft auch die himmlische Bekiänzung auf frühchristl. Denkmälern dargestellt ist, so kommen dort nie bekränzende Engel vor (Stuhlfauth: Die Engel in d. altchr. Kunst, S. 242) Dagegen wissen wir aus dem Liber pontificalis ßomanus Cv. Schlosser: Quellenbuch, S. 87), dass Pachalis 1 (817—824) in S. Cecilia in Eom eine Altarbekleidung stiftete „cum historia, qualiter angelus b. Ceciliam, seu Valerianum et Tyburtinum coronavit", und sehen wir krönende Engel auf dem Absidmosaik in S. Ambrogio, Mailand, IX. Jahrh. In gleicher Weise wie im Psalt. überreicht in dem karol. Berner Prudentius (toi. 65 v:o) die „Fides" Palmen tragenden Märtyrern einen Kranz. Später habe ich krönen


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