. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. Zwei Gehärdcn mif dem Zeujeßnger. 59. dagegen ein paar Mal schon aus deutschen Kreuzignngsdarstellungen des XI. Jahrh. notiert (Miniatur im Sakramentar Heinrichs II. in München: Abb. 85; nach Swar- ZENSKi: Regensburger Buchmalerei, Taf. 7, Nr. 18, u. Elfenbein- tafel im Louvre). Meine Aufzeichnungen sind wahrscheinlich in diesem Punkte mehr als gewöhnlich lückenhaft; denn aus der spä- teren Kunst nördlich der Alpen bieten sie mir nur ein einziges Beispiel dar, nämlich die Madonnenstatue in der berühmten Kreu- zigungsgruppe des Naumbui'ger Domes


. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. Zwei Gehärdcn mif dem Zeujeßnger. 59. dagegen ein paar Mal schon aus deutschen Kreuzignngsdarstellungen des XI. Jahrh. notiert (Miniatur im Sakramentar Heinrichs II. in München: Abb. 85; nach Swar- ZENSKi: Regensburger Buchmalerei, Taf. 7, Nr. 18, u. Elfenbein- tafel im Louvre). Meine Aufzeichnungen sind wahrscheinlich in diesem Punkte mehr als gewöhnlich lückenhaft; denn aus der spä- teren Kunst nördlich der Alpen bieten sie mir nur ein einziges Beispiel dar, nämlich die Madonnenstatue in der berühmten Kreu- zigungsgruppe des Naumbui'ger Domes aus der zweiten Hälfte des XIII. Jahrh. {Ahh. 86; nach Hirth: Der schöne Mensch, Mittel- alter, Taf. 22). Nur im diesem letzteren Falle ist der Ausdruck vollständig, indem die Mutter sich weinend gegen den Beschauer wendet. — Aber erst in der italienischen Kunst des Trecento und be- sonders des Quattrocento wird das Motiv verhältnismässig häufig, sei es in Kreuzigungsbildei-n oder in der zu jener Zeit so beliebten Art von Andachtsbildern, wo der Leichnam des Erlösers in dem Sarge steht oder sitzt („Cristo morto"). Wie in meinen oben erwähnten ältesten Beispielen, betrachtet die Madonna noch jetzt manchmal den Gegen- ^^,,^, ^,; stand ihrer Trauer; oft nimmt sie aber auch, wie in Naumburg, uns zu Zeugen ihres Jammers. Wie sie sich in meinem ersten Beispiele aus dem Trecento, auf dem Kreuzesarme des grossen Kruzifixes von Niccolö Segna, a. 1345, in der Akademie zu Siena, zum Beschauer verhält, kann ich leider nicht sagen. Auf dem angeblich bolognesischen Kreuzigungsbilde, um 1380, in Kopenhagen (Mario Krohn: Italienske Billeder i Danmark, Abb. S. 9), blickt sie uns jedenfalls nicht an. In den folgenden Beispielen (das erstgenannte vielleicht noch aus dem Ende des Trecento) wen- det sie sich jedenfalls an den Beschauer: auf dem Kruzifixe von Taddeo cli Bartolo in der Sieneser Akademie (Abb. 8T; nach Ventdri : Storia deir arte ital. V, S. 755), in den Kr


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