. Der Ornithologische Beobachter. Birds; Birds. — 319 — Die Kaiiarieuzuclit iu St. Aiulreasberg. *) Eine Jugciiderinuerung von Lehrer Otto Abendroth - Bernburg. Das, was ich heilte über dieses Thema bringe, ist nur die sehliclite Wiedergabe dessen, was ich mii- in meinem Geburtsorte vor cirlia 30 Jahren über obigen Gegenstand gesammelt habe. Mag auch heute in der Zucht der edlen Kanarien dort wohl manches anders sein, im allgemeinen wird gewiss noch nach denselben Grundsätzen gezüchtet wie damals. St. Andreasberg gehört zu den Hai-zstätten, welche am höchsten gelegen und d


. Der Ornithologische Beobachter. Birds; Birds. — 319 — Die Kaiiarieuzuclit iu St. Aiulreasberg. *) Eine Jugciiderinuerung von Lehrer Otto Abendroth - Bernburg. Das, was ich heilte über dieses Thema bringe, ist nur die sehliclite Wiedergabe dessen, was ich mii- in meinem Geburtsorte vor cirlia 30 Jahren über obigen Gegenstand gesammelt habe. Mag auch heute in der Zucht der edlen Kanarien dort wohl manches anders sein, im allgemeinen wird gewiss noch nach denselben Grundsätzen gezüchtet wie damals. St. Andreasberg gehört zu den Hai-zstätten, welche am höchsten gelegen und daher ein rauhes und scharfes Klima haben. Da hat sich nun schon mancher Kanarienliebhaber gewundert, dass gerade hier die Kanarienzucht blüht. Gar oft hat man schon die Frage an mich gerichtet: „Wie ist es nur gekommen, dass gerade in diesem Harzstädtchen, dessen klimatische Verhältnisse für die zarten Sänger so ungünstig sind, die Kanarienzucht so eifrig, ja leidenschaftlich betrieben wird?'' — Die Antwort liegt sehr nahe. Der Harzbewohner ist, wie jeder Gebirgsbewohner, ein grosser Naturfi-cund. Im Walde wohnt er, im Walde wirkt er, kurz, im Walde lebt er. Er hat für alles, was die Natur bietet, ein grosses Interesse, ein scharfes Auge; ganz besonders aber für die lieben Sänger in Feld und Wald. Die Liebe zum Gesänge und zur Musik sind dem Harzer, ebenso wie dem Thüringer, angeboren. Wer an einem schönen Sommerabend durch die Strassen eines Harzstädtchens pilgert oder an einem strengen Winterabend an den Fensterladen irgend eines Häuschens lauscht, wird davon überzeugt worden. Der Winter tritt aber hier nicht nur mit Strenge, sondern auch mit grosser Beharrlichkeit auf. Der Andreasberger wird dadurch lange an das Haus gefesselt und muss das, wodurch ihn die Natur erfreut, besonders den lieben Vogelsang, recht lange ent- behren. Da sucht er sich nun einen Ersatz, indem er sich eine Anzahl Waldvögel hält, an die er, ich sage nicht zu viel, sein H


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