. Allgemeine Physiologie. Ein Grundriss der Lehre vom Leben. Biology; Physiology. 464 Fünftes Capitel. Ende nach der Anode zu und schwimmen in ihrer gewöhnlichen Be- wegungsweise gerade auf diesen Pol los, avo sie sich in dichten Schaaren sammeln. Nach der Oeffnung des Stromes vertheilen sie sich wieder gleichmässig im ganzen Tropfen. Polytoma verhält sich also den beiden Elektroden gegenüber genau umgekehrt wie Paramaecium; sie ist im Gegensatz zu diesem anodisch-galvano- taktisch. Einen sehr fesselnden Anblick hat man, wenn man in einer Flüssigkeit anodisch-galvanotaktische Infusorien, etwa


. Allgemeine Physiologie. Ein Grundriss der Lehre vom Leben. Biology; Physiology. 464 Fünftes Capitel. Ende nach der Anode zu und schwimmen in ihrer gewöhnlichen Be- wegungsweise gerade auf diesen Pol los, avo sie sich in dichten Schaaren sammeln. Nach der Oeffnung des Stromes vertheilen sie sich wieder gleichmässig im ganzen Tropfen. Polytoma verhält sich also den beiden Elektroden gegenüber genau umgekehrt wie Paramaecium; sie ist im Gegensatz zu diesem anodisch-galvano- taktisch. Einen sehr fesselnden Anblick hat man, wenn man in einer Flüssigkeit anodisch-galvanotaktische Infusorien, etwa eine Flagellaten- form, Avie Polytoma, und kathodisch-galvanotaktische, etwa eine kleine Ciliatengattung, wie Ha 11eria oder Pleuronema, zusammen der Einwirkung des Stromes aussetzt. Das vorher unentwirrbare Durcheinanderwimmeln der beiden Infusorienformen löst sich sofort nach der Schliessung des Stromes. Die Ciliaten sammeln sich an der Kathode, die Flagellaten an der Anode. Die Mitte der Flüssigkeit ist nach kurzer Zeit vollständig frei, und die beiden Haufen sind scharf von einander geschieden. Wendet man jetzt den Strom, so dass die bisherige Anode zur Kathode wird und umgekehrt, so rücken die beiden Infusorienhaufen wie zwei feindliche Heere aufeinander los, kreuzen sich und sammeln sich an den entgegengesetzten Polen von. Fig. 235. Galvano- taxis von Spiro- s tom um ambi- giiuni. Die Infuso- rien haben sich nach Schliessung des Stro- mes mit ihrer Längs- axe seokrecht zur Stromesrichtung ein- gestellt. Neuem wieder an. Es giebt wenige physiologische Experimente, die so anmuthig und zierlich sind, wie der galvanotaktische Tanz der Infusorien. Eine dritte Form der Galvanotaxis schliesslich zeigt das Wimper- infusorium Spirostomum ambiguum^). Wenn man diese lang- gestreckten Infusorien, die mit blossem Auge bereits als kleine, ca. 2 mm lange weisse Fädchen Avahrgenommen werden können, in ihrem Wasser zwischen die parallelen Thonleisten-Electroden bringt, so bem


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