Archive image from page 40 of Die Pusztenflora der grossen ungarischen. Die Pusztenflora der grossen ungarischen Tiefebene diepusztenflorad00woen Year: 1899 Air ihr Denken, all' ihr Sinnen Ist wie Sonnengold so klar; Blaue Blumen steh'n im Korne, Blaue Blumen licht und rein, Schöner als die blauen Blumen, Sind der Liebsten Äug-elein«. Die Weise dieses Volksliedes, das ich hier in getreuer Über- tragung und genau im Rhythmus der Melodie wiedergebe, ist ungemein zart und elegisch, so zart, wie die Fäden der Blume, und ihr Charakter so wehmütig stimmend, wie die einsame Steppe mit den im Sommer
Archive image from page 40 of Die Pusztenflora der grossen ungarischen. Die Pusztenflora der grossen ungarischen Tiefebene diepusztenflorad00woen Year: 1899 Air ihr Denken, all' ihr Sinnen Ist wie Sonnengold so klar; Blaue Blumen steh'n im Korne, Blaue Blumen licht und rein, Schöner als die blauen Blumen, Sind der Liebsten Äug-elein«. Die Weise dieses Volksliedes, das ich hier in getreuer Über- tragung und genau im Rhythmus der Melodie wiedergebe, ist ungemein zart und elegisch, so zart, wie die Fäden der Blume, und ihr Charakter so wehmütig stimmend, wie die einsame Steppe mit den im Sommerwinde wehenden und forttreil)enden Schleiern vom Waisen- | mädchenhaar. . . In geringerem Ansehen steht bei den Puizten- leuten das haarförmige Pfriemengras (Stipa capillata L.), dessen Halme sich bis zu 60 cm Höhe erheben. Seine glänzenden ungefiederten Grannen erreichen nur die Länge von 15 cm. Dieses Gras ist den Hirten der Steppe, nament- lich den Schafhirten (Juhäszen) verhasst, denn der Grannenstiel des kleinen Ährchens bildet Schraubenwindungen, die sich in der Granne fortsetzen. Durch diese Einrichtung wird es der spitzen scharfen Frucht möglich, sich überall ein- zubohren. Aus der Wolle der Schafe, aus der Bunda (Pelz) und dem Szür (Lodenmantel) des Hirten sind die Grannen schwer zu entfernen, und auf der Haut verursachen sie schmerzhafte Stiche. Werden sie von den Tieren gefressen, so setzen sie sich in den Schleim- häuten des Magens und der Gedärme fest, erregen starke Ent- zündung und führen nicht selten den Tod der Schafe und Rinder herbei. Daher auch der Name: »Nadel der Pufzta«. Früher als die beiden genannten Pfriemengräser erscheinen auf den Pufzten die hochstenglichen distelartigen Scharten (Fig. 7) und zwar die weiche Scharte (Serratula mollis. Rchb.) und die Färbe-Sc harte (S. tinctoria L.) mit purpurroten Blütenköpfen, die in Gemeinschaft mit der blütenreichen violetten- und Schaben-Königskerze (V'erbascum phoeniceum L. — V. B
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