. Die Gartenwelt. Gardening. 164 Die Gartenwelt. XXI, 14 industriellen Zwecken dienen, deren Anbau sich als lohnend erweist. Zum Teil sind es ganz beträchtliche Mengen, die verlangt werden und die hauptsächlich im mittleren Deutsch- land schon längst im großen angebaut werden. Es handelt sich dabei besonders um Eibisch, Cichorie, Kamille, Minze, Baldrian, Kümmel, Anis, Wermut, Malve, Schierling, Rha- barber, Koriander, Süßholz, Bertram- und Engelwurz u. a. m. Lange Zeit haben sich die ärztlichen Behörden gegen die Verwendung von angebauten Arzneipflanzen in den Apotheken gesträubt, in der Anna
. Die Gartenwelt. Gardening. 164 Die Gartenwelt. XXI, 14 industriellen Zwecken dienen, deren Anbau sich als lohnend erweist. Zum Teil sind es ganz beträchtliche Mengen, die verlangt werden und die hauptsächlich im mittleren Deutsch- land schon längst im großen angebaut werden. Es handelt sich dabei besonders um Eibisch, Cichorie, Kamille, Minze, Baldrian, Kümmel, Anis, Wermut, Malve, Schierling, Rha- barber, Koriander, Süßholz, Bertram- und Engelwurz u. a. m. Lange Zeit haben sich die ärztlichen Behörden gegen die Verwendung von angebauten Arzneipflanzen in den Apotheken gesträubt, in der Annahme, daß dieselben nicht die Wirk- samkeit der in freier Wildnis wachsenden hätten und daher zu verwerfen seien. Die Eigenschaften vieler Pflanzen ändern sich allerdings je nadi der Bodenart, wie beispielsweise beim. Lycopodium nummularifolium. Eisenhut, der im nahrungsreichen Gartenboden seine Giftig- keit einbüßt. Einige Pflanzen gewinnen durch die Garten- kultur an Wirksamkeit, wie der Esdragon und die Minze, bei den meisten Pflanzen dürften aber besonders auffallende Veränderungen in dieser Beziehung nicht eintreten. Einige gewürzreiche Kräuter erreichen ihre größte Kraft auf steinigem, trockenem, sonnigem Boden, wie Pfeffer- und Krauseminze, Melisse, Salbei und Lavendel. Diese Pflanzen sind überhaupt nur in angebauter Form zu haben, da sie wild bei uns kaum noch oder nur äußerst selten vorkommen. Die Zahl der an- gebauten Arzneipflanzen vermehrt sich alljährlich, wie das amtliche Arzneibuch beweist. Hauptbedingung für den Anbau von Heilkräutern und medizinischen Gewächsen ist, daß ihnen möglichst derjenige Standort und Boden gegeben wird, in welchem sie wild- wachsend vorkommen. Freilich ist es nicht möglich, diese Bedingung in jedem beliebigen Garten oder Felde zu er- füllen. Selbst grös- seres Garten- oder Ackerland wird sich für die meisten ge- bräuchlichen Arznei- pflanzen nicht immer ausnutzen lassen können, da der Bo- den nirgends
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