Wunder, Wundergeburt und Wundergestalt in Einblattdrucken des fünfzehnten bis achtzehnten Jahrhunderts; kulturhistorische Studie . Fig. — equus monsirosus capile humano. Licet US. Cäsar, und die Wundersucht des 16. Jahrhunderts hat dies historische Roßmit seinen Spaithufen weidlich ausgeschlachtet. Als im Stall des JuliusCäsar dieses Pferd geboren wurde, weissagten die Haruspiccs dem glück-lichen Besißer die Herrschaft über die Welt; Cäsar liel) deshalb den Gaulgut pflegen und benu^te ihn alsLeibpferd. Lykosthenes bildet nundieses Cäsarische Pferd mit mensch-lichen Füßen ab (siehe Figu
Wunder, Wundergeburt und Wundergestalt in Einblattdrucken des fünfzehnten bis achtzehnten Jahrhunderts; kulturhistorische Studie . Fig. — equus monsirosus capile humano. Licet US. Cäsar, und die Wundersucht des 16. Jahrhunderts hat dies historische Roßmit seinen Spaithufen weidlich ausgeschlachtet. Als im Stall des JuliusCäsar dieses Pferd geboren wurde, weissagten die Haruspiccs dem glück-lichen Besißer die Herrschaft über die Welt; Cäsar liel) deshalb den Gaulgut pflegen und benu^te ihn alsLeibpferd. Lykosthenes bildet nundieses Cäsarische Pferd mit mensch-lichen Füßen ab (siehe Figur 171).Er kann sich dabei (was er aller-dings nicht tut) auf den Suetonberufen, der von den fingerartigenHufen des Pferdes spricht. Auchteilt er mit, daß Cäsar das Erzbilddieses Tieres, welches jeden anderenReiter abwarf, vor dem Tempel derVenus Gcnctrix aufstellte. In der Ccntenarchronik von Jo-hann Wolf 1600 wird vom Jahre 1452 ein Monstrum abgebildet, halb Hund, halbKind; die Mutter, ein Mädchen, war begattet von einem Hunde; das Produkt. Aliirovandus, Fig. 171. Das Leibpferd von Julius Cäsar. 308 HALB TIER - HALB MENSCH. kcitden wurde zur Entsühnung an den Papst ge-schickt (siehe Figur 172). Auch Cardanuserwähnt dasselbe Geschehnis (lib. 14 dererum Var. cap. 77), er bezweifelt die Mög-lichkeit der Empfängnis wegen der ver-schiedenen Schwangerschaftszeiten (Ari-stoteles) im allgemeinen, ausnahmsweisekönne dergleichen jedoch durch dieMacht der Sternenstellung der Durchmusterung des Flug-blattmaterials, soweit es mir in deutschenBibliotheken und Sammlungen zugäng-lich war, ergab sich nun erfreulicher-weise ein großer Unterschied zwischender Seltenheit solcher Flugblätter mitder Wunderdarstellung von Mischungenaus Tier und Mensch und der Häufig-der Beschreibungen in der zeitgenössischen Literatur. In Chroniken undGeschichtsbüchern über Wunderereignisse findet sich eine Unzahl solcher
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