. Die Entfaltungsbewegungen der Pflanzen und deren teleologische Deutung. Ergänzungsband zur "Organographie der Pflanzen" . Fig. 13. Roscoea sikkimensis. Staub- blatt und Griffel (Gi), Ge Gelenk, H sterile Antherenteile. / in Ruhe. II durch Druck auf H gedreht. Fig. 14. Anguloa Ruckeri. Links Knospe, in welcher das Labellum der Säule (dem Gynosteinium) noch anliegt. Rechts das Labellum nach unten gefallen. (Die Blüten- hüllblätter außer dem Labellum alle entfernt.) (Verkl.) Da indes diese Gelenke mit der Entfaltung nicht im Zusammenhang stehen, so soll die Frage nach ihrem Zustandeko
. Die Entfaltungsbewegungen der Pflanzen und deren teleologische Deutung. Ergänzungsband zur "Organographie der Pflanzen" . Fig. 13. Roscoea sikkimensis. Staub- blatt und Griffel (Gi), Ge Gelenk, H sterile Antherenteile. / in Ruhe. II durch Druck auf H gedreht. Fig. 14. Anguloa Ruckeri. Links Knospe, in welcher das Labellum der Säule (dem Gynosteinium) noch anliegt. Rechts das Labellum nach unten gefallen. (Die Blüten- hüllblätter außer dem Labellum alle entfernt.) (Verkl.) Da indes diese Gelenke mit der Entfaltung nicht im Zusammenhang stehen, so soll die Frage nach ihrem Zustandekommen nicht weiter er- örtert werden. Beziehungen zwischen Gelenkbildung und Entfaltung finden sich da- gegen bei manchen Orchideen. Die Funktion des Gelenkes für die Entfaltung der Orchideenblüten läßt sich sehr schön bei Anguloa Ruckeri beobachten. Im Knospenzustand ist die Blüte aufrecht, sie bildet scheinbar die Spitze des einblütigen Blütenstandes und ist von ihrem Deckblatt umfaßt. Löst man die Blütenhüllblätter bis auf das Labellum ab, so sieht man, daß dessen Seitenteile das große Gynostemium bedecken (Fig. 14 links). Sie haften zunächst an ihm. Ein leichter Druck genügt aber, um sie abzulösen. Dann fällt das Labellum so herunter (Fig. 14 rechts), daß es mit dem vertikal gehaltenen Gynostemium einen Winkel von etwa 90° macht. Es ist nämlich einem Fortsatz des Gynostemiums mit einem Gelenke eingefügt, das eine außerordentlich leichte Beweglichkeit des Labellums gestattet. Es wurde das an einer Knospe beobachtet, die noch weit vor der Entfaltung stand. Es unterliegt für mich, obwohl ich den Moment des Aufblühens selbst nicht beobachtet habe, keinem Zweifel, der Querschnitt der Fortsätze entspricht einem sterilen Antherenquerschnitt. Sowohl bei Salvia als bei Roscoea wird also der Staubblattbebel durch sterile Antherenteile gebildet. Aber dort durch einen sterilen Seitenteil, hier durch einen sterilen unteren Teil.
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