. Unter den naturvölkern Zentral-Brasiliens. Reiseschilderung und ergebnisse der zweiten Schingú-expedition, 1887-1888 . bohrt wird, und ihn einmütig freigaben, als sie statt ihres Lippenlöchleins einedurchlöcherte Nasenscheidewand fanden. So waren unter den Bakairi geraubteParessifrauen, unter den Nahuquä Mehinaküweiber, unter den Suyä die gefangenenManitsauä sofort nach den Stammesabzeichen von den Uebrigen zu unterscheiden. — i8o — Die künstliche Verletzung entwickelte sich also zu einer ständigen Einrichtungder Zweckmässigkeit. Zudem galt das Fremde als hässlich oder komisch, dasHeimische


. Unter den naturvölkern Zentral-Brasiliens. Reiseschilderung und ergebnisse der zweiten Schingú-expedition, 1887-1888 . bohrt wird, und ihn einmütig freigaben, als sie statt ihres Lippenlöchleins einedurchlöcherte Nasenscheidewand fanden. So waren unter den Bakairi geraubteParessifrauen, unter den Nahuquä Mehinaküweiber, unter den Suyä die gefangenenManitsauä sofort nach den Stammesabzeichen von den Uebrigen zu unterscheiden. — i8o — Die künstliche Verletzung entwickelte sich also zu einer ständigen Einrichtungder Zweckmässigkeit. Zudem galt das Fremde als hässlich oder komisch, dasHeimische als schön und edel. Die Durchbohrung der Ohrläppchen ist allgemein bei den Männernaller Stämme verbreitet. Sie dient allein für Federschmuck. Bei keinemStamm des Kulisehu haben die Frauen die Ohrläppchen durchbohrt, und keineFrau trägt auch sonst am Körper irgendwelchen Federschmuck; die Frau jagtnicht — der Ursprung aus der Jagdtrophäe ist noch unverkennbar ausgeprä Ohr der Knaben wird um die Zeit durchbohrt, wenn er anfängt, sich mitBogen und Pfeilen kleinen Formates zu üben. *). Abb. 12. Holzmaske der Bakairf mit Ohr- und Nasenfedern. Die Durchbohrung der Nasenscheidewand in ihrem untern Teil, sodassdem hindurchgesteckten Gegenstand die Flügel leicht aufgestülpt aufsitzen, istnur bei den Bakairf anzutreffen, am Paranatinga und Rio Novo, am Batovy undim ersten Kulisehudorf bei beiden Geschlechtern, im zweiten KuHsehudorf nur beiden Männern, im dritten weder bei Männern noch bei Frauen. Diese geographischeVerteilung macht es mir nicht unwahrscheinlich, dass die Sitte an die der Paressi *) Bei den Suya tragen Männer und Frauen im aufgeschlitzten, allmählich zu einem langenZügel erweiterten Ohrläppchen Rollen von Palmblattstreifen, aber auch hier beschränkt sich derFederschmuck auf die Männer. — I»I — anlehnt, die mit den westlichen Bakairi früher in lebhaftem, bald friedlichem, baldfeindüchem Verkehr standen, von denen wir n


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